Wegen den Ermittlungen rund um die Zins-Manipulationen stellte die britische Bank Barclays einen Trader frei. Nun muss sie ihm seine Boni nachzahlen. Das sollte auch der UBS zu denken geben.

Der Skandal um manipulierte Zinssätze nimmt für Barclays nochmals eine unerwartete Wende. Nachdem die britische Grossbank bereits 2012 mehr als 400 Millionen Dollar Strafe an verschiedene Behörden zahlen musste, muss sie jetzt weitere 9 Millionen Dollar springen lassen – an einen ehemaligen Händler.

Laut der Agentur «Bloomberg» muss die Grossbank dem im Umfeld des «Libor Skandals» freigestellten Ex-Angestellten Mayank Chamadia alle ausstehenden Vergütungen auszahlen, die sie diesem noch schuldet. Zu diesem Urteil gelangte die amerikanische Finanzaufsichts-Behörde (Finra).

Ein Sieg mit Folgen?

Das Urteil dürfte bei den anderen in den Finanzskandal verwickelten Banken für einiges Aufsehen sorgen – auch bei der Schweizer UBS. Die Grossbank hatte als erstes Institut weltweit die Zins-Manipulationen zugegeben und mit den Ermittlern kooperiert. Dazu gehörte auch, dass sie einige mutmasslich in den Skandal verwickelte Angestelle freistellte.

Ganz ähnlich war auch Barclays im Jahr 2013 bei Chamadia vorgegangen. Dieser musste vor Behörden zum Libor-Skandal aussagen, obwohl er laut Aussagen seines Anwalts kein Gesetz verletzt hatte, wie «Bloomberg» berichtete.

Ein Beispiel, das Schule macht?

Die Arbeitssperre und die Angst um seinen Ruf bewogen den Trader indes bald dazu, bei Barclays zu kündigen – und bald darauf mit seiner ehemaligen Arbeitgeberin um noch ausstehende Boni zu streiten. Sein Sieg vor der Finra könnte dafür sorgen, dass Chamadias Beispiel Schule macht.

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