Die Schweizer Fintech-Szene versammelt sich zu Konferenzen – doch ihr fehlt immer noch ein grosser Inkubator. Das wollen wichtige Player nun ändern. finews.ch kennt die Namen der Akteure.

Während die Schweizer Fintech-Szene dieser Tage von einer Zusammenkunft zur nächsten pilgert, fehlt ihr weiterhin Entscheidendes: Nämlich ein Zentrum, auf das sie ihre Anstrengungen konzentrieren kann.

Während es den Inkubatoren in der Fintech-Hochburg London gelingt, selbst wichtige Schweizer Player wie die UBS anzuziehen, fehlen solche Institutionen hierzulande.

Oder besser: Sie fehlen noch. Denn mittlerweise materialisiert sich immer deutlicher, dass sich der geplante Innovationspark in der Zürcher Vorortsgemeinde Dübendorf zum ersten Schweizer Zentrum für die hiesige Fintech Szene mausern könnte.

So hat die Grossbank UBS schon letzten Februar erklärt, dass sie den Dübendorfer «Swiss Innovation Park» (Bild) für eine ideale Plattform halte, um die weltweit besten Fintech-Startups anzuziehen und in einem Labor zu vereinen.

Staatsbank erwägt Teilnahme

Das Projekt eines «Swiss Fintech Innovation Lab» – mit möglichem Standort am ehemaligen Militärflughafen –, das bereits auf die Unterstützung des Kantons, verschiedener Organisationen zur Standortförderung und Hochschulen zählen kann, erhält nun auch immer mehr Sukkurs vom Zürcher Bankenplatz.

So zählen sich inzwischen nicht nur die UBS, sondern auch die Erzrivalin Credit Suisse, der Banken-Zulieferer Swisscom sowie die Versicherer Swiss Re, Zurich und Swiss Life zu den Gönnern des Parks.

Interesse bekundet inzwischen auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB). «Wir haben Kenntnis vom Fintech Innovation Lab und unterstützen grundsätzlich die Idee der engeren Zusammenarbeit», heisst es bei der Staatsbank auf Anfrage von finews.ch. Über die Teilnahme sei noch nicht entschieden, Gespräche fänden jedoch statt, wie die ZKB weiter bestätigt.

Entscheid im Juni

Auch die Börsenbetreiberin SIX ist an einem Fintech-Labor interessiert: Das Finanzinfrastruktur-Gruppe nehme Einsitz in der Arbeitsgruppe, die das Projekt vorantreibt, wie es auf Anfrage heisst. Die Privatbank Julius Bär schliesslich hat ebenfalls Kenntnis vom Projekt, hat aber ebenfalls noch nicht über ein tieferes Engagement entschieden.

Derweil betont Thomas Puschmann vom Business Engineering Institute der Universität St. Gallen, der mit dem Aufbauarbeiten des Fintech-Labors betraut wurde, die Wichtigkeit eines Raums für die entsprechenden Forschungsarbeiten. «Es ist zu befürchten, dass die Massnahmen zur Förderung von Fintech-Themen ohne festen Standort zum Rohrkrepierer würden», mahnt der Wissenschafter.

Wie es aus dem Umkreis der Arbeitsgruppe zum Projekt heisst, solle diesbezüglich noch in diesem Juni ein Richtungsentscheid gefällt werden.

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