In Frankreich haben die Behörden Ermittlungen gegen den Rechtspopulisten Jean-Marie Le Pen wegen mutmasslichen Steuerbetrugs aufgenommen. Die Spuren führen in die Schweiz.

Bereits im letzten Mai hatte seine eigene Tochter Marine Le Pen veranlasst, dass die Mitgliedschaft des französischen Rechtspopulisten Jean-Marie Le Pen beim von ihm gegründeten Front National ausgesetzt wird. Damit sollte offensichtlich verhindert werden, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen Steuerbetrugs auf die Partei überschwappen.

Die Furcht war begründet, wie sich zeigt. Laut dem französischen Online-Portal «Mediapart» (Artikel bezahlpflichtig) hat die französische Finanzpolizei eine Untersuchung wegen Steuerbetrugs in der Affäre Le Pen eröffnet. Damit werden mutmassliche Schwarzgeldkonten aus dem Umfeld Le Pens bei Schweizer Banken zum Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen – eine wenig angenehme Entwicklung für die involvierten Institute.

HSBC, UBS und Credit Suisse

Laut Mediapart könnten vorab drei bedeutende hiesige Banken betroffen sein. Zum einen ist die dieses Jahr bereits im Zuge von «Swiss Leaks» in die Schlagzeilen geratene HSBC Private Bank in Genf. Der persönliche Sekretär Le Pens soll dort ein Konto eröffnet haben, dessen Vermögen Medienberichten zufolge via die kleine Genfer Compagnie Bancaire Helvétique (CBH) auf die Bahamas verschoben worden sei. Le Pen selber bestreitet mittlerweile, etwas damit zu tun gehabt zu haben.

Ebenfalls im Visier der Behörden sei ein Vermögen von Le Pens Ehefrau, das bei der Credit Suisse deponiert war und später zur französischen Société Générale verschoben wurde, wie «Mediapart» weiter berichtet.

Und schliesslich muss auch die Schweizer Grossbank UBS damit rechnen, dass sie den französischen Behörden unangenehme Fragen beantworten muss. Le Pen soll dort bereits in den 1980er-Jahren ein Konto eröffnet haben, das nun wiederholt zum Gegenstand von Ermittlungen wird.

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