Die UBS hat einen ihrer Stars im US-Wealth-Management verloren. Der Banker mit Beziehungen zu Milliardärstochter Ivanka Trump verwaltete über 2 Milliarden Dollar. Nun rätselt die Branche, wo er geblieben ist.

Gregory Hersch ist kein Kundenberater, den eine Bank einfach so ziehen lässt. Und doch ist Hersch seit rund einer Woche nicht mehr bei der UBS, wie das Branchenportal «On Wall Street» meldete.

Ein herber Verlust: Der New Yorker verwaltete für das UBS Wealth Management mit einem zweiköpfigen Team über 2 Milliarden Dollar an Kundenvermögen. Hersch ist einer der besten seines Fachs.

In zwei Jahren auf zwei Milliarden

In den Ratings von Fachorganen wie «Barron's», «Financial Times» der besten Financial Advisor war Hersch regelmässig ganz vorne anzutreffen. Im Ranking von «On Wall Street» sogar unter den besten zehn.

2009 stiess er von Smith Barney zur UBS. Von 2010 bis 2012 gelang es ihm, die verwalteten Vermögen von 708 Millionen Dollar auf über 2 Milliarden zu steigern – eine beachtliche Leistung für einen Banker, der noch nicht mal 40 Jahre alt war.

Der Glamourfaktor

Auch die UBS selber hob ihn und seinesgleichen aufs Silbertablett. Im internen Ranking «Top 35 under 35» war Hersch unter den gefeierten Jungbankern. Hersch hat noch mehr als ein offensichtliches Talent, reiche Kunden an sich zu binden – er hat den Glamourfaktor.

Greg Hersch TrumpIn noch jungen Jahren war er mit dem damaligen Supermodel Ivanka Trump (im Bild aus dem Jahr 2001) liiert, der Tochter des Milliardärs und US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Hersch bewegt sich auch auf dem New Yorker Society-Parkett und taucht öfter in den Gesellschaftsnachrichten auf.

Erfolgreich – und doch geerdet

Kurz – Gregory Hersch ist ein Banker und Kundenberater, wie ihn sich sein oberster Chef Robert «Bob» McCann wünscht: Verwaltete Vermögen weit über der internen Benchmark, Kunden hauptsächlich aus dem UHNWI-Segment, bestens vernetzt, ein Umsatzbringer – und dennoch geerdet.

«Meine Kunden kommen zu mir, wenn sie bereits reich sind», sagte Hersch einmal. «Mein Job ist es, ihren Reichtum zu bewahren. Ein bisschen wie ein Doktor: In erster Linie geht es darum, Schaden abzuwenden.»

Wo ist er?

Weiter verriet er: «Ich bin gut darin, die grossen Zusammenhänge zu sehen und mich nicht durch kurzfristigen Lärm ablenken zu lassen. Dadurch kann ich viele Fehler vermeiden.»

Während es in den USA gang und gäbe ist, dass Banken die Neuanwerbung eines Kundenberaters offensiv kommunizieren, ist es um den 2-Milliarden-Mann Hersch still geblieben. So still, dass das Branchenportal «Advisorhub.com» eine Story titelte: «Where is Gregory Hersch?»

Maulkorb für Kollegen

Die UBS bestätigte zwar, dass Hersch die Bank verlassen hat. Aber sein Beraterprofil ist noch immer aufgeschaltet. Ansonsten herrscht Stille – Geheimhaltung gar, meint «Advisorhub.com».

Ein namentlich nicht genannter UBS-Kundenberater sagte, dass er nichts sagen könne, ausser das Hersch seit über einer Woche weg sei. «Ich war eines der Teammitglieder und jetzt sind die Dinge im Fluss. Ich kann wirklich nicht mehr sagen.»

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