Das Zürcher Fintech-Startup Amnis bietet kleinen und mittelgrossen Firmen Devisentransaktionen zu Kampfpreisen an. Und dies sei nicht der letzte Streich, betonen die Jungunternehmer gegenüber finews.ch.

Drei ehemalige Banker sind angetreten, um den Grossbanken im Devisenhandels-Geschäft die Stirn zu bieten. Ihre Mission: Devisentransaktionen für klein und mittelgrosse Unternehmen (KMU) zu deutlich niedrigeren Preisen abzuwickeln.

Dazu hat das Gründer-Trio bestehend aus Robert Bloch, Philippe Christen und Michael Wüst vor gut einem Jahr das Start-up Amnis Treasury Services gegründet. Während einem Jahr haben die drei Finanzexperten an einer elektronischen Plattform herumgetüftelt und diese Anfang Jahr lanciert. 

Grossbanken aussen vor gelassen

Die elektronische Plattform beruht auf einer peer-to-peer-Lösung. Will heissen: Der Devisentausch – zum Beispiel Franken gegen Dollar – findet zwischen zwei Firmen statt, und zwar zu Echtzeit-Kursen.

Grossbanken sind in diesem Tauschgeschäft aussen vor, was das Geschäft deutlich kostengünstiger macht. Denn diese verlangen laut Erhebungen von Amnis für kleine Transaktionsvolumen eine Gebühr zwischen 1 bis 1,5 Prozent verlangen (siehe Tabelle). Amnis hingegen maximal 0,4 Prozent. Diese sinkt auf minimal 0,2 Prozent bei genügend grossen Volumina.

Amnis 500

Weiterhin auf Grossbanken angewiesen

Ganz ohne Bank kommt die Plattform aber dennoch nicht aus. Nämlich dann, wenn kein passendes Gegenangebot vorliegt. In diesem Fall wird die Transaktion zu Grosskunden-Konditionen am Devisenmarkt eingedeckt. Aber auch hier beträgt die Gebühr maximal 0,4 Prozent.

Momentan werde noch die Mehrheit der Transaktionen am Devisenmarkt eingedeckt, räumt Mitgründer Wüst im Gespräch mit finews.ch ein. Ziel sei es, diesen Anteil stetig zu reduzieren. «Aber ganz auf Banken zu verzichten, ist selbst mittelfristig nicht realistisch», sagt Wüst, ehemaliger Leiter Treasury Risk Management bei Würth Finance International. 

Mit Roboadvisor am Start

Amnis nimmt keine Devisen auf eigene Bücher. Stattdessen würden sämtliche Transaktionen sofort ausgehandelt oder abgesichert, versichert Wüst.

Bei der Devisenhandels-Plattform soll es laut Wüst indes nicht bleiben. «Ab April dieses Jahres lancieren wir einen Roboadvisor, der Unternehmen dabei unterstützt, ihre Liquidität bankübergreifend zu steuern und den künftigen Liquiditätsbedarf zu überwachen».

Der Roboadvisor prognostiziert beispielsweise auf Grund verfügbarer Daten, wie viel Liquidität die Firma täglich benötigt. «Damit haben die Firmen ein Instrument zur Hand, das ihnen ihre Liquidität möglichst effizient verwaltet», so Wüst.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.46%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel