Die Schweizer Grossbank erwägt in Südkorea offenbar einen unkonventionellen Schritt. Damit folgt die UBS in den Fussstapfen der mächtigen amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs.

Bei der UBS ist das Interesse am koreanischen Markt selbst in der obersten Führungsriege vertreten. Chi-Won Yoon, seit 2012 Präsident des Asien-Geschäfts der Schweizer Grossbank und Mitglied der Konzernleitung, ist gebürtiger Koreaner.

Deshalb müssen die Pläne auf den ersten Blick überraschen, welche der grösste Vermögensverwalter in Asien für sein Geschäft in Südkorea offenbar hegt. Wie nämlich die Agentur «Bloomberg» unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete, trägt sich die UBS mit dem Gedanken, die Bankenlizenz dort aufzugeben.

Günstiges Gesetz

Dabei handelt es sich um mehr als ein Gerücht, wie die Grossbank gegenüber der Agentur antönte. «Wir suchen nach Möglichkeiten, unsere Effizienz und unsere Präsenz in Korea zu verstärken», so die UBS.

Mit der Aufgabe der Banklizenz wäre beides möglich, wie weiter berichtet wird. Dank einem im Jahr 2009 in Südkorea eingeführten Gesetz ist es Banken erlaubt, allen ihren Geschäften mit einer blossen Effektenhändler-Lizenz nachzugehen.

Unter den Ersten in Korea

Die UBS verfügt bereits über eine solche Lizenz – und über ein Vorbild. Die mächtige US-Investmentbank Goldman Sachs hat den Schritt bereits vollzogen. Damit liegt es wohl auf der Hand, dass die Schweizer den Amerikanern folgen. Nur: als Bank dürfte sich die UBS in Korea strenggenommen dann wohl nicht mehr bezeichnen.

Die Schweizer Grossbank stiess 1989 als eines der ersten ausländischen Häuser mit ihrem Investmentbanking nach Südkorea vor. 2007 ging sie mit der einheimischen Hana Financial Group eine Partnerschaft ein, um Investmentlösungen an Institutionelle und Privatkunden zu vertreiben.

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