Nach den «Panama Papers» die «Bahamas Leaks»: Nun werden auch die Offshore-Praktiken des Karibikstaates öffentlich gemacht. Mitten drin: Die Schweizer Grossbanken.

Das Journalistenkonsortium ICIJ hat in Zusammenarbeit mit mehreren Medien ein weiteres Offshore-Paradies angeprangert: Die Bahamas.

Wie bei den sogenannten «Panama Papers», in denen auf Basis von zehntausenden Dokumenten Offshore-Praktiken der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca aufgedeckt worden waren, zeigen die «Bahamas Leaks» ebenfalls Enthüllungen zu Offshore-Firmen und -Konten von prominenten Politikern und anderen Grössen.

Mossack Fonseca erneut am Pranger

Was die Gründung von Offshore-Firmen auf den Bahamas betrifft, so sind gemäss den unter anderem vom «Tages-Anzeiger» vorgenommenen Auswertungen die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) die aktivsten Unternehmen – nach der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca.

Das Gründen oder Halten von Offshore-Firmen ist nichts Illegales. Doch können solche Vehikel der Steuerhinterziehung dienen, da sie die wahre Identität der Besitzer verschleiern.

Annähernd 20'000 Offshore-Firmen gegründet

Gemäss den «Bahamas Leaks» haben sowohl UBS als auch CS auf den Bahamas seit dem Jahr 1990 jeweils annähernd 10'000 Firmen gegründet. Am regsten waren die Aktivitäten in den Jahren 2000 und 2005 gewesen. Im vergangenen Jahr gründeten UBS und CS im Auftrag von Kunden dennoch weiterhin jeweils 192 und 220 neue Offshore-Firmen.

Die UBS erklärt laut «Tages-Anzeiger» den Spitzenplatz mit ihrem Trust-Geschäft. Die Bank nutze auf den Bahamas registrierte Gesellschaften für die von ihr angebotenen Trusts.

Auch Privatbanken genannt

Die CS wies lediglich darauf hin, dass sie eine Politik der Steuerkonformität verfolge und sich jeweils an die Jurisdiktionen entsprechender Ländern halte, in denen sie aktiv ist.

In den «Bahamas Leaks» werden auch weitere in diesem Geschäft aktive oder ehemals aktive Schweizer Banken genannt, nämlich Julius Bär, Pictet und Lombard Odier.

In den Enthüllungen tauchen prominente Namen auf, die auf den Bahamas Offshore-Firmen besitzen, so die vormalige niederländische EU-Kommissarin Neelie Kroes pder die neue britische Innenministerin Amber Rudd.

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