Die Digitalisierung kann ein Segen für die Finanzindustrie sein – oder ein Fluch. Die Angst, wegen Fintech seinen Job zu verlieren, ist dabei bei Schweizer Bankern besonders ausgeprägt, wie eine weltweite Umfrage zeigt.

Der Personalabbau bei den Finanzinstituten scheint unaufhaltsam. Denn die Margen im Bankgeschäft werden immer geringer, und darüber hinaus könnte die fortschreitende Digitalisierung viele Jobs wegrationalisieren. Dafür sorgen nicht zuletzt die in den letzten Jahren zahlreich gegründeten Fintechs – ein Trend der ungehindert weitergeht.

Das mag mit ein Grund sein, dass die Angst, wegen der Digitalisierung die Stelle zu verlieren, im Finanzdienstleistungs-Sektor am grössten ist. Das jedenfalls ergab eine kürzlich durchgeführte branchenübergreifende Umfrage des britischen Karriere-Portals Emolument zeigte (siehe Tabelle unten).

Emolument 1 500

Demgegenüber sieht sich das Ingenieurswesen, der Personalberatungs-Bereich oder die Logistikbranche durch die Digitalisierung kaum gefährdet. Insgesamt wurden 900 Personen in diversen Branchen befragt. 

Innovationstreiber wähnen sich sicher

Dieser Befund spiegelt sich teilweise in der Analyse der folgenden Tabelle. Ingenieure und Computerwissenschaftler fühlen sich relativ sicher, da sie die Treiber von Innovation sind. Auch Marketing- und Kommunikationsspezialisten wähnen sich auf der sicheren Seite. Dies, weil ihr Job «soft skills» erfordern, die nicht adäquat von künstlicher Intelligenz ersetzt werden könne, hiess es weiter.

Emolument 2 500

Bei Arbeitnehmern hingegen, die sich während der Ausbildung nicht direkt mit Technologie auseinandersetzten, aber von dieser nun stark abhängig sind, erweisen sich die Jobverlust-Ängste als deutlich höher. Dies zeigt sich insbesondere bei Volkswirtschafts-Abschlüssen (42 Prozent) und Management- sowie Finanz-Ausbildungen (39 beziehungsweise 38 Prozent).

Keine Ausbildung, keine Sorgen

Interessant ist auch die Betrachtung nach Grad der Ausbildung. So fürchten Absolventen eines Master in Finance am meisten um ihren Job. Master in Naturwissenschaften hingegen sehen der Digitalisierung relativ entspannt entgegen.

Emolument 3 500

Am wenigsten Bedenken haben jene Beschäftigten ohne Abschluss. Denn ihre Arbeit verursache keine hohe Lohkosten und stünden deshalb für Arbeitgeber nicht im Fokus der Automatisierung, lautet die eher überraschende Erklärung von Emolument. Zahlreiche andere Studien zeigen aber: Je schlechter man ausgebildet ist, desto schwieriger ist es überhaupt, einen Job zu bekommen beziehungsweise in der Firma zu verbleiben, wenn diese in Schwierigkeiten gerät. 

Schweizer und Singapurer zittern

Die Umfrage schlüsselte die Ergebnisse auch nach Nationen auf. Dabei zeigte sich: Insbesondere die Schweizer und Singapurer bangen um ihren Job (siehe Tabelle), und dabei handelt es sich mehrheitlich um Leute aus der Finanzindustrie, wie es weiter hiess.

Emolument 4 500

Überraschenderweise liegt im Nationen-Vergleich Indien mit einem Wert von 49 Prozent an der Spitze. Dies, obwohl Indien als IT-Standort zahlreicher europäischer Grosskonzerne profitiert. Doch gerade im weltweit begehrten Outsourcing-Hub sind sich die Angestellten laut Emolument der Gefahren der Digitalisierung sehr bewusst.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.76%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.3%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.52%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.66%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.76%
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