Die Credit Suisse konnte eine Gruppe von Investmentbankern davon abhalten, zur Konkurrentin Jefferies zu wechseln. Das kommt die Schweizer Bank nun aber teuer zu stehen.

Die deutlich kleinere US-Investmentbank Jefferies und die Credit Suisse (CS) liefern sich seit Monaten einen «War for Talents». Der CS gelang es zu Beginn dieses Jahres, fünf von insgesamt acht Investmentbanker von einem Wechsel zu Jefferies abzuhalten.

Dies, nachdem dasselbe Institut im Mai vergangenen Jahres ein ganzes Technologie-Team von der CS abgeworben hatte, worauf die Schweizer Grossbank sich mit einer Beschwerde an die Aufsichtsbehörde Finra gewandt hatte.

Heikle Vertragsklausel

Mit welch harten Bandagen inzwischen um talentierte Investmentbanker gekämpft wird, zeigt ein Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg». Demnach verlangt nun Jefferies von jedem der fünf Banker, die bei der CS bleiben, eine Zahlung in Millionenhöhe.

Unter ihnen ist Jonathan Moneypenny, Chef des Teams Loan Capital Market. Insgesamt soll Jefferies 10 Millionen Dollar fordern. In den mit Jefferies bereits unterzeichneten Arbeitsverträgen war offenbar eine Klausel enthalten, die eine solche Zahlung vorsah.

Vermutlich lenkt die CS ein

Weder Jefferies noch die fünf betroffenen Banker wollten sich gegenüber «Bloomberg» äussern.

Für die Jefferies-Forderungen werde die CS voraussichtlich aufkommen, sagte Laurence Moy von der Anwaltskanzlei Outten & Golden, die solche Fälle behandelt. Eine CS-Sprecherin erklärte, die Bank werde weiterhin in ihre starken Investmentbanking-Aktivitäten investieren.

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