Der Asset Manager GAM hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Einbruch im operativen Geschäft und weitere Geldabflüsse erlitten. Die notwendigen Schritte zur Besserung seien aber getan.

GAM erzielte im Jahr 2016 einen Reingewinn von 134,3 Millionen Franken, was 3 Prozent tiefer ist als 2015. Darin sind aber über 40 Millionen Franken Sondererträge enthalten, wie aus der GAM-Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.

Das operative Geschäft verschlechterte sich hingegen deutlich, wie sich dies bereits im ersten Halbjahr manifestiert hatte. GAM erlitt aufs ganze Jahr einen operativen Gewinneinbruch von 39 Prozent. Der Hauptgrund ist der praktisch vollumfängliche Wegfall performanceabhängiger Erträge.

Schlechte Performance und Geldabflüsse

Die GAM-Fonds performten im Jahr 2016 demnach so unterdurchschnittlich, dass sie nur noch 3 Millionen Franken Performance-Fees generierten. Im Jahr 2015 waren es noch 82,8 Millionen Franken gewesen.

Die schlechte Performance im Asset Management war erneut begleitet von Geldabflüssen. Kunden zogen im vergangenen Jahr 10,7 Milliarden Franken ab. Die Risikoaversion habe wegen politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten zugenommen, so GAM.

Kosten eingespart

Im Investment Management verwaltet GAM nun nach den erfolgten Übernahmen von Taube Hodson Stonex und Cantab 68,2 Milliarden Franken. Dem Bereich Private Labelling flossen 4,3 Milliarden Franken zu, hier verwaltet GAM nun 52,5 Milliarden Franken.

CEO Alex Friedman hat im vergangenen Jahr massiv auf die Kosten gedrückt und auch Stellen abgebaut. Der Personalaufwand sank entsprechend um 15 Prozent, die gesamten Kosten bei GAM um 11 Prozent.

Initiativen tragen langsam Früchte

Friedman sagte gemäss Mitteilung, die Probleme der Nettoabflüsse und niedrigen Performance-Fees seien mit strategischen Initiativen angegangen worden. Viele würden nun langsam Früchte tragen. Der Fokus bleibe auch auf der Kostendisziplin.

«Uns ist bewusst, dass ein nachhaltiges langfristiges Wachstum nicht allein durch Kosteneinsparungen erreicht werden kann», so Friedman. «Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Verbesserung der Anlageperformance, auf die Palette von differenzierten Produkten, die den sich ändernden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden, sowie auf die Stärkung unserer globalen Vertriebskapazität».

Endgültige Ablösung von Julius Bär

In einem weiteren Schritt stärkt GAM seine Marke. Denn die seit der Abspaltung von Julius Bär bestehende Vereinbarung für die Verwendung der Marke Julius Bär zur Vermarktung von Investmentfonds ist nun aufgelöst.

GAM hatte auch Julius-Bär-Fonds im Angebot wie auch solche der Marke Swiss & Global. Nun ist die Markenarchitektur vereinfacht und die «Verwirrung um unser Produkte-Branding gehört endgültig der Vergangenheit an», so Friedman.

Dividende und Aktienrückkauf

Julius Bär zahlt nun an GAM 4,2 Millionen Franken und verzichtet auf Lizenzgebühren von 9,6 Millionen Franken.

Den Aktionären soll das schlechte Geschäftsjahr dennoch versüsst werden. Sie erhalten eine unveränderte Dividende von 65 Rappen pro Aktie. Ausserdem hat der Verwaltungsrat ein neues Aktienrückkaufprogramm vorgeschlagen.

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