Die Credit Suisse unterscheide sich nicht massgeblich von europäischen Banken, die es in den letzten Jahren versäumt hätten, ihre Geschäftsmodelle anzupassen, sagt Beat Wittmann im Interview mit finews.ch-TV.

Für Beat Wittmann wäre eine Absage des Börsengangs der Credit Suisse (CS) Schweiz nicht sehr positiv. «Denn wie kann man sich dann auf eine mittel- bis langfristige Strategie abstützen?», sagt der Finanzexperte und Gründer der Schweizer Beratungsgesellschaft Porta Advisors im Interview mit finews.ch-TV.

Die CS unterscheide sich nicht massgeblich von europäischen Banken, die sich seit sieben oder acht Jahren in einer Dauer-Restrukturierung befinden würden, sagt der frühere UBS- und Credit-Suisse-Kadermann weiter. Diese Institute würden dauernd neues Kapital aufnehmen, anstatt ihre Geschäftsmodelle anzupassen, so Wittmann im Interview.

Zusammenschluss mit Julius Bär?

Einem Börsengang der CS Schweiz steht er allerdings auch skeptisch gegenüber. «Es erscheint mir einmal mehr opportunistisch, die profitable und stabile Schweizer Einheit dafür zu benützen, Löcher im internationalen Geschäft zu stopfen.»

Wie Wittmann unlängst in einem Interview mit finews.ch erklärte, wären die Aktien (einer CS Schweiz) kaufenswert, sofern eine CS Schweiz den Markt in der Vermögensverwaltung aktiv konsolidieren würde, etwa durch einen Zusammenschluss mit Julius Bär.

Positionierung als «Super Merchant Bank»

Im internationalen Geschäft könnte sich die CS dann als «Super Merchant Bank» positionieren, was historisch gesehen ihrer DNA entspräche – «und im übertragenen Sinn auch dem Bankgründer Alfred Escher Freude bereiten würde», sagt Wittmann.

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