Auch deutsche Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf Steuerbetrug gegen Kunden der Credit Suisse. Nach Razzien in europäischen Metropolen wird die Lage für die Grossbank immer bedrohlicher.

Die Affäre um geheime Schwarzgeldkonten bei der Credit Suisse (CS) weitet sich aus. Laut einem Bericht der deutschen «FAZ» ist auch die Kölner Staatsanwaltschaft Kunden der Schweizer Grossbank auf der Spur.

Wie das Blatt wissen will, ist eine dreistellige Zahl von Verdächtigen in Deutschland betroffen. Die Kölner Staatsanwaltschaft wollte dies nicht kommentieren. Die Ermittlungsbehörden im nördlichen Nachbarland sind bisher offenbar nicht direkt auf die Schweizer Bank zugegangen.

Niederländer lassen nicht locker

Derweil setzen niederländische Steuerfahnder ihre Aktionen diese Woche fort. Dazu gehörten Wohnungsdurchsuchungen und Verhöre, hiess es vom dortigen Steuerfahndungsdienst FIOD gegenüber der «FAZ». Die Niederländer sind es, die mit einem mysteriösen Datenleck eine internationale Aktion gegen die CS losgetreten haben.

Wie bereits letzten Freitag bekannt wurde, kam es zu Razzien in den Büros der Bank in Amsterdam und Paris. Auch in London meldeten sich die Behörden beim Institut, während die Australier ihrerseits 1'000 mutmasslichen Schwarzgeldkonten bei der Bank nachspüren.

Die CS sucht indessen vehement, ihren Ruf zu verteidigen, wie auch finews.ch berichtete. So beteuert die Grossbank, dass sie das Europageschäft von 2011 an überprüft und die Kunden aufgefordert habe, ihre Steuerehrlichkeit nachzuweisen.

150 Millionen Franken nach Deutschland gezahlt

Mit Deutschland meldet sich indessen ein Angstgegner der Schweizer Banken zurück. Im Jahr 2011 zahlte das Institut rund 150 Millionen Euro in eine Einigung mit deutschen Behörden. Damit galten die Steuervergehen im Nachbarland eigentlich als erledigt. Nun fragt sich, ob die Kölner Staatsanwälte den Steuerstreit neu aufrollen wollen.

Analysten der amerikanischen Bank Morgan Stanley erwarten bereits, dass die Rechtsfolge-Kosten für die CS aufgrund der neuesten Steueraffäre nochmals ansteigen könnten.

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