Die Schweizer Grossbank zieht sich aus dem Onshore-Geschäft mit reichen Holländern zurück. Mit der niederländischen Käuferin ist eine Partnerschaft geplant.

Vor Ort wird die UBS künftige ihre reiche niederländische Klientel nicht mehr bedienen. Wie die niederländische Bank Van Lanschot Kempen am Mittwoch mitteilte, übernimmt sie das Onshore-Geschäft der Schweizer Grossbank für einen Richtpreis von 28 Millionen Euro.

Bei der Käuferin handelt es sich um die älteste unabhängige Bank der Niederlande, die sowohl in der Vermögensverwaltung als auch als Handelsbank tätig ist und deren Wurzeln bis 1737 zurückreichen. Van Lanschot Kempen ist selber mit Büros in Genf und Zürich in der Schweiz präsent.

2,6 Milliarden Euro Vermögen wechseln die Bank

Die Transaktion umfasst Kundengelder in der Höhe von 2,6 Milliarden Euro, die Angestellten sowie die Dienstleistungen und Produkte der UBS in den Niederlanden, die als Tochter der Europagesellschaft UBS Europe SE in Frankfurt fungiert. Der Deal soll bereits im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein, hiess es.

Wie weiter mitgeteilt wurde, will die grösste Schweizer Bank niederländische Private-Banking-Kunden aus der Schweiz und aus Luxemburg heraus bedienen. Zudem geht die UBS mit Van Lanschot Kempen eine Partnerschaft ein, welche die Lieferung von Produkten und Research an die Niederländer zum Ziel hat.

Europageschäft brummt

Die UBS ist derzeit dabei, ihr Europageschäft neu zu ordnen. Ein wichtiger Schritt ist mit dem Aufbau der «Europabank» UBS Europe SE bereits getan, welche die Lizenzen für das Geschäft in diversen EU-Staaten bündelt und von UBS-Deutschland-Chef Thomas Rodermann geführt wird.

Dieses Jahr brummt das Geschäft für die Grossbank auf dem Kontinent: Aus Europa sind der UBS im ersten Quartal 2017 mit 10,5 Milliarden Franken fast doppelt so viel Nettogelder zugeflossen wie in der sogenannten Boomregion Asien-Pazifik. Der Beitrag des niederländischen Onshore-Geschäfts ist allerdings nicht bekannt.

Ärger für die Erzrivalin

Die Erzrivalin Credit Suisse (CS) indes hatte in dem Markt zuletzt zu kämpfen. Niederländische Steuerfahnder sind mutmasslichen Schwarzgeldkonten bei der CS auf der Spur und haben weltweite Ermittlungen gegen die zweite Schweizer Grossbank losgetreten.

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