Nach einem Treffen mit dem späteren Grossbetrüger in New York riet der CS-Banker seinen Kunden, von weiteren Investments abzusehen.

Im Jahr 2000 leitete Oswald Grübel noch die Private-Banking-Abteilung der Credit Suisse. Damals, nach einem Treffen mit dem späteren Milliardenbetrüger Bernard Madoff im Juni, empfahl er kundenseitig, entsprechende Vermögenswerte abzuziehen, weil die Erträge nicht nachvollziehbar seien, wie Recherchen der Nachrichtenagentur Bloomberg ergeben haben. Grübel wunderte sich überdies, dass Madoff einen relativ unbekannten und kleinen Buchprüfer für sein Unternehmen beschäftigte.

Mit dieser Empfehlung ging die Credit Suisse ein hohes Risiko ein. Sie lief Gefahr, gute und vermögende Kunden zu verärgern, denn dazumal rentierten die Madoff-Investmentvehikel ausserordentlich gut. Dem Vernehmen nach erzielten sie eine jährliche Rendite von durchschnittlich 11 Prozent.

Wie die Credit Suisse schon früher mitteilte, hat sie selber ihren Kunden nie aktiv empfohlen, Geld in Madoff-Fonds oder in Vehikel zu investieren, die Madoff-Fonds alimentierten. Grübel, der später Konzernchef wurde und im Mai 2007 in Pension ging, wollte auf Anfrage keinen Kommentar abgeben. Bisher haben Kunden von europäischen Banken mit Anlagen in Madoff-Fonds umgerechnet mehr als 12Milliarden Franken eingebüsst.

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