Vor kurzem noch amtete Marisa Drew als ranghohe Investmentbankerin der Credit Suisse. Doch jetzt hat sie von CEO Tidjan Thiam persönlich den Auftrag gefasst, die Welt zu verbessern. Ein Karriereknick?

Sie sei über ihre Ernennung selber überrascht gewesen: Das gibt Marisa Drew heute zu. Die 53-jährige Amerikanerin ist in ihrer 14-jährigen Karriere bei der Credit Suisse (CS) zu einer der mächtigsten Frauen der Grossbank aufgestiegen. Zuletzt hatte sie die Co-Leitung der Investmentbank-Division IBCM innerhalb von Europa, Nahost und Afrika inne.

Seit Ende letztem September ist sie den hohen Posten los. Bankchef Tidjane Thiam übertrug ihr stattdessen die Leitung der neugeschaffenen Abteilung für Impact Advisory and Finance (IAF), wie auch finews.ch berichtete.

Das neue Departement soll Investitionen mit sozialer Rendite koordinieren und dabei auch die philanthropischen Beratungsangebote unterstützen. Zielkundschaft sind sowohl Institutionelle wie auch reiche Privatinvestoren.

Durch und durch Investmentbankerin geblieben

Eine knallharte Investmentbankerin und Anlagen mit sozial-ethischer Rendite: Das passt auf den ersten Blick wie die Faust aufs Auge. Zu den Verdiensten Drews zählt es etwa, das Geschäft mit Privatmarkt-Krediten in Europa zu einem Milliarden-Business entwickelt zu haben – ein Investmentbank-Feld par exellence, wo es um den cleveren Aufbau von Strukturen und genaues Kalkulieren geht. Aber nicht unbedingt um Nächstenliebe.

«Das hat vielerorts Neugier ausgelöst», berichtete Drew gegenüber dem Branchenmagazin «Euromoney» über die ersten Reaktionen aus ihrem Umfeld zu ihrer neuen Berufung. Doch Drew musste sich für die neue Rolle nicht verbiegen. Ihr Verständnis der neuen Aufgabe zeigt, dass sie durch und durch Investmentbankerin geblieben ist.

«Der Zustand des Impact Investing erinnert mich an die Anfänge von Leveraged Finance in Europa», verglich Drew. Damals habe es einen riesigen Hunger nach Fremdkapital gegeben, aber es fehlte an den Strukturen, um die Mittel bereitzustellen. Ein ähnliches Bild findet sich im Impact Investing, das die Brücke zwischen Reichen und den Allerärmsten schlagen will, so Drew.

«Das Timing stimmt»

Tatsächlich haben Impact-Investing-Initiativen derzeit ein Luxusproblem, wie auch finews.ch berichtete. Es stehen oftmals nicht genug Produkte und qualifizierte Empfänger bereit, um all die philanthropischen Gelder entgegenzunehmen.

Dieser strukturelle Engpass ist wie massgeschneidert für eine Bankerin vom Zuschnitt Drews. «Wir müssen neue Strukturen schaffen, damit wir Probleme in einem viel weiteren Ausmass angehen können, als es bisher der Fall war», erklärte die CS-Bankerin.

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