Gleich nach seinem unrühmlichen Abgang bei der Credit Suisse kam Tidjane Thiam im Verwaltungsrat des französischen Luxusgüter-Konzerns Kering unter. Nun hat er keine Zeit mehr für das Mandat.

Tidjan Thiam verlässt den Verwaltungsrat des französischen Mode- und Accessoire-Konzerns Kering, wie einer Mitteilung des Unternehmens zu entnehmen war.

Als Grund dafür wird angegeben, dass sich Thiam Zeit nehmen müsse, um sich seiner politischen Karriere zu widmen. Wie auch finews.ch berichtete, ist der 61-jährige Ex-Manager ins Präsidentschaftsrennen im seinem Geburtsland Elfenbeinküste eingestiegen.

Enge Bande zur Familie Pinault

Kering war das erste Mandat, dass der Ivorer nach seinem forcierten Abgang als Chef der Credit Suisse (CS) akquirieren konnte; kaum hatte er nach der «Spygate»-Affäre um die Bespitzelung von Mitarbeitenden bei der Grossbank im Februar 2020 den Hut nehmen müssen, wurde er im April darauf ins Aufsichtsgremium von Kering gewählt.

Der Konzern versammelt Nobelmarken wie wie Yves Saint-Laurent, Gucci oder Bottega Veneta.

Ehrenpräsident ist dort der französische Milliardär und Mäzen François Pinault, sein Sohn François-Henri wirkt als Präsident der Verwaltungsrats. Mit der Unternehmerfamilie verbindet Thiam auch die höchste Ehre, die Franzosen zuteil werden kann: Der Ex-Banker wie auch Pinault Senior sind Mitglieder der Ehrenlegion.

Bei Publicis noch dabei

François Pinault war dann auch Investor der ersten Stunde in die Spac-Börsenmantelgesellschaft Freedom Acquisition von Thiam; letztere hat der Finanzexperte im Jahr 2023 gerade noch ins Ziel gebracht, allerdings mit (nachträglich betrachtet) geringem Erfolg.

Aus der Ehrenlegion kennt der Ex-CS-Chef auch Maurice Lévy, dem langjährigen Präsidenten des französischen Medienkonzerns Publicis. Dort sitzt Thiam ebenfalls – und immer noch – im Verwaltungsrat.

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