Die UBS hat ihre Mission von 2011 erreicht – sie ist die grösste Vermögensverwalterin der Welt. Die neue Mission lautet: Nachhaltigkeit und Gutes tun. Doch die Bank verstrickt sich dabei in heftige Widersprüche.

Wenn die UBS am kommenden Montag ihre Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2017 und das gesamte vergangene Jahr vorlegt, wird in der Präsentation ein Thema nicht fehlen: die Nachhaltigkeit. Die Grossbank dürfte 2017 die Schwelle von einer Billion Franken – das sind 1'000 Milliarden Franken – nachhaltig verwalteter Vermögen übertroffen haben.

Das ist nur eine Wegmarke in einem Prozess, in dem sich die UBS einmal mehr neu erfindet. Die grösste Schweizer Bank hat dies nach der Finanzkrise bereits einmal getan: 2011 stellte sie das Wealth Management und das Schweizer Geschäft in den Mittelpunkt ihrer Geschäfttätigkeit. Das risikoreiche Investmentbanking hatte fortan nur noch Unterstützungsfunktionen.

Privates Geld für öffentliches Wohl

Die UBS hatte damit einen guten Riecher. Denn nach der Finanzkrise begannen die Regulatoren, dem Kasino-Banking der Nullerjahre den Garaus zu machen. Als solide kapitalisierter und globaler Vermögensverwalter errang die Grossbank unter ihrem damals neuen CEO Sergio Ermotti mit dem «UBS-Modell» Vorbildcharakter.

Nun befindet sich die Grossbank erneut im Wandel: In den vergangenen Jahren hat sie sich immer stärker in Nachhaltigkeits- und Impact-Investing-Themen engagiert und stelle am letztjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos ein Papier vor, in dem sie ein neues Ziel formulierte: Privates Geld für das öffentliche Wohl bereitzustellen.

UBS: Sozial bewusst

Für die UBS ist das keineswegs ein Lippenbekenntnis. Unter Ermotti hat das Institut tatsächlich begonnen, Investitionen in nachhaltige Anlagen aus der Nische zu holen und «zu industrialisieren». So legt die Bank beispielsweise Finanzprodukte auf, welche die Krebsforschung weiterbringen sollen.

Und mit ihrer Optimus Foundation will das Unternehmen Kindern in Indien zu besseren Ausbildungsschancen verhelfen. In den USA wiederum hat die Grossbank eine Strategie gestartet, welche die Marke UBS als führend im Bereich sozial bewusster ETF positionieren soll.

Erneut ein guter Riecher

Themen wie Ungleichheit in der Gesellschaft, Klimawandel, Diskriminierung von Frauen und Randgruppen werden bei der UBS in Positionspapieren ausgiebig diskutiert. Zudem ergreift das Unternehmen Initiativen und unterstützt gute Zwecke.

Mit dieser Ausrichtung beweist die UBS einen guten Riecher: Nachhaltigkeit ist tatsächlich ein Megatrend in der Finanzbranche – die jüngere Wealth-Management-Kundschaft verlangt offenbar vermehrt nach Anlagelösungen, die nicht nur Rendite bringen, sondern auch einen Nutzen für die Gesellschaft.

Diverse Nachhaltigkeits-Ratings heissen dieses Engagement gut: Die UBS gehört in den Dow-Jones-Sustainability-Indizes wie auch im MSCI-ESG-Rating zu den Branchenleadern. Ist die UBS damit das erste globale Finanzinstitut, das sich ganz der Verbesserung von Gesellschaft und Umwelt verschrieben hat?

Was zählt, ist Wettbewerb

Wohl kaum. Zu viele Widersprüche und Interessenkonflikte verbergen sich in der Strategie der Bank, sich als Vermögensverwalterin mit ökologischem und sozialen Gewissen zu positionieren und der Tatsache, dass sie als globale Universalbank hart um Kunden und Kundengelder kämpft und nach Renditequellen sucht.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
  • Nein, Gold ist und bleibt volatil.
    25.96%
  • Nein, Gold wird zunehmend von Kryptowährungen verdrängt.
    5.97%
  • In Gold muss man einfach investieren und damit nicht spekulieren.
    30.09%
  • Ja, der Goldpreis steht am Anfang einer mehrjährigen Hausse.
    21.91%
  • Ja, ist die einzige physische Alternative zu den Fiat-Währungen.
    16.07%
pixel