Etwa so: Für die um die Jahrtausendwende geborenen «Millennials» hält die Bank Investmentstrategien und Vorsorgelösungen parat. Dies, damit jene Generation trotz schwierigem Umfeld finanziell auf ein grünen Zweig kommt. Gleichzeitig bietet die Bank reichen Philanthropen Produkte, um das Los der Ärmsten auf der Welt zu lindern.

Dafür interessiert sich auch Stadler von der Konkurrenz. In ihrem Report beeilt sich die UBS zu erwähnen, dass Milliardäre ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sind und sich nun auch vermehrt sozial und philantropisch betätigen. Dieses Bedürfnis stösst auf ein wachsendes Angebot. Wie finews.ch berichtete, will die Grossbank den Bereich der nachhaltigen Investments «industrialisieren».

Diskrete Helfer der Milliardäre

Wohlgemerkt: Dass die Banken der zunehmenden Ungleichheit auf der Welt mit mehr Banking begegnen, ist ihnen nicht vorzuwerfen. Denn hier liegt die eigentliche Expertise der Häuser, zumal es sich ja um gewinnorientierte Organisationen handelt. Universalbanken wie die UBS und die CS finden ihre Kunden in der ganzen Gesellschaft und müssen vielschichtig auf einen Trend reagieren.

Dennoch könnte es sich rächen, sollten die Banken die ungleiche Verteilung der Vermögen vorab als Business Case begreifen. Denn gerade Schweizer Institute haben sich so lange als diskrete Helfer der Superreichen in Szene gesetzt, dass sie als Teil jener Kaste begriffen werden.

Wie verwundbar die Institute diesbezüglich sind, zeigten etwa die Enthüllungen rund um verschwiegene Offshore-Vermögen. Im «Panama Papers»-Skandal und nun jüngst bei den «Paradise Papers»-Lecks wurde mit dem Finger reflexartig auf die Banken gezeigt. Die Folgen sind unberechenbar: Die Panama Papers setzten den Genfer Staatsanwalt in Bewegung, in Brüssel forderten EU-Parlamentarier gar Massnahmen gegen Schweizer Banken.

Erkennen – und danach handeln

Sollte der Graben zwischen Arm und Reich sich weiter vertiefen, droht den Banken wohl Ärgeres als schlechte PR. Gut möglich, dass der Branche Verwerfungen wie zuzeiten des Steuerstreits blühen.

Solche Gefahrenherde frühzeitig zu erkennen, ist das Eine: Der verstorbene Doyen Hans J. Bär hatte bereits 2004 gemahnt, die Schweizer Banken seien im Geschäft mit Schwarzgeld «fett und impotent» geworden. Weil aber nur die wenigsten Institute auf diese Warnung hin handelten, traf der Steuerstreit die Schweizer Banken vier Jahre später mit voller Wucht.

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