Alois Vinzens, CEO der Graubündner Kantonalbank, erklärt im Interview mit finews.ch-TV, wie die Private-Banking-Beteiligungen auch dem Zinsgeschäft nützen und spricht über den Abbau des Filialnetzes.

Die Graubündner Kantonalbank (GKB) ist mit ihrer Positionierung in dünn besiedelten Berggebieten den gegenwärtigen Herausforderungen im Schweizer Banking besonders stark herausgefordert. Doch das Institut meistert die zunehmend schwierigeren Bedingungen im Zins-Kerngeschäft bislang sehr gut.

Dazu trägt insbesondere auch das vergleichsweise starke Standbein der GKB in der Vermögensverwaltung bei, welche bis zu 25 Prozent der Erträge beisteuert. Im Interview mit finews.ch-TV sagt GKB-CEO Alois Vinzens: «Wir wollen diesen Ertragsanteil auf 30 Prozent erhöhen.» Dies solle mit Hilfe der bestehenden Private-Banking-Beteiligungen geschehen sowie dank der seit rund drei Jahren anhaltenden Investitionen ins Asset Management und eigene Anlageprodukte.

Die GKB ist seit 1998 an der Privatbank Bellerive in Zürich mit 55 Prozent beteiligt. Mit 25 Prozent ist die GKB ebenfalls im Jahr 2016 beim Vermögensverwalter Albin Kistler eingestiegen – und einer Option, diese auf einen Mehrheitsanteil auszubauen. Vinzens sagt dazu, die Absicht bestehe, diese Option einzulösen, man befinde sich hierzu im Dialog mit Albin Kistler.

Den Rekordgewinn im vergangenen Geschäftsjahr verdankt die GKB zum überwiegenden Teil dem Hypothekar- und Zinsgeschäft, das dank Volumenausweitung wuchs. «Wir haben hier noch immer Potenzial», sagt Vinzens zum Hauptertragspfeiler. Der Ökonom und Wirtschaftsprüfer ist seit dem Jahr 2003 GKB-CEO.

Private-Banking-Netzwerke nützen

Dabei suche die GKB vor allem ausserhalb ihres Stammgebietes das Wachstum. «Dies dank der Netzwerke, welche wir durch unsere Zürcher Private-Banking-Beteiligungen pflegen können», so Vinzens.

Eine besondere Herausforderung der GKB stellt die Sicherstellung des Kundenkontaktes dar. Die Bank hat mit 50 Standorten das grösste Filialnetz unter den Kantonalbanken in einem der grössten Einzugsgebiete der Schweiz.

Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden

Aber sowohl Kundengewohnheiten als auch die Ansprüche von Arbeitnehmern ändern sich zunehmend, was laut Vinzens zu einer «sukzessiven Reduktion von Filialen führt». Nämlich dort, wo Kunden in der Filiale schlicht nicht mehr auftauchten und wo es schwierig geworden sei, Mitarbeiter zu finden.

Die Auffangstrategie der GKB lautet hier Digitalisierung des Kundenkontaktes und schalterlose Filialen. In Ilanz ist kürzlich ein solche eröffnet worden. «Wir möchten dieses Konzept auch in weiteren Geschäftsstellen ausrollen», so Vinzens.

Alle Videos im finews.ch Web-TV-Kanal

finews-TV auf Youtube

finews.ch bietet im eigenen Youtube Web-TV-Kanal regelmässig Beiträge und Interviews mit Persönlichkeiten aus der Schweizer Finanzbranche.

Abonnieren Sie jetzt finews-TV, damit Sie automatisch über neue Beiträge informiert werden.

Abonnieren