Lange genug hat UBS-Chef Sergio Ermotti über die tiefe Bewertung der UBS-Aktie lamentiert. Nun könnte sich die Situation auf einen Schlag ändern.

Regelmässig verlieh Sergio Ermotti seiner Frustration Frust Ausdruck, wonach die UBS-Aktie viel zu tief bewertet sei. Als Grund ortete er dafür, dass man die UBS immer noch als Investmentbank wahrnehme, wie er in diversen Interviews immer wieder erklärte «Wir sind die teuerste Investmentbank und der billigste Asset Manager der Welt», lamentierte der Tessiner Banker.

Das brachte den Titel zwischenzeitlich, wie letztmals im vergangenen Januar, zwar bis auf 20 Franken; doch danach ging es nur wieder bergab. Offensichtlich steckt in dem Wertpapier keine «Fantasie», wie es im Börsenjargon so schön heisst. Aktuell kostet eine UBS-Aktie 16 Franken. «Total lächerlich», wie Ermotti schon mehrmals zu Protokoll gebracht hat.

Signal für andere Investoren?

Doch das könnte sich nun ändern. Denn gemäss einer Pflichtpublikation der US-Börsenaufsicht SEC ist jüngst der amerikanische Hedgefonds-Manager David Tepper mit seinem Anlagevehikel Appaloosa bei der grössten Schweizer Bank eingestiegen. Offenbar traut er dem Titel einiges Potenzial zu.

Konkret hat er sieben Millionen Aktien gekauft. Das entspricht einem aktuellen Wert von 112 Millionen Franken, was nicht die Welt ist, aber doch ein Signal sein könnte, für eine veränderte Wahrnehmung der UBS, und was wiederum weitere Investoren auf den Plan rufen könnte.

Bestverdienender Hedgefonds-Manager

Zumal, David Tepper ist nicht irgendwer. An der Wall Street ist der 60-jährige Finanzexperte eine ganz grosse Nummer, und vor zehn Jahren war er mit seinen Börsendeals – insbesondere auch mit Bankaktien – der bestverdienende Hedgefonds-Manager. Gemäss jüngsten Schätzung beläuft sich ein Vermögen mittlerweile auf 11 Milliarden Dollar

Im Sog der Finanzkrise ging er seinerzeit davon aus, dass die US-Regierung nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers weitere Finanzinstitute retten würde und investierte massiv in die Bank of America und in die Citigroup. So scheffelte er einen schönen Teil seines Vermögens.

Ausbau über die Zeit

Tatsächlich hat er sich nun von einigen US-Bankaktien wieder getrennt, wie der SEC-Publikation zu entnehmen ist – und ist bei der UBS eingestiegen. Tepper eilt der Ruf voraus, seine Engagements über die Zeit stetig zu erhöhen – bis er dann gross Kasse macht. Für Ermotti könnten nun vorerst einmal rosige Zeiten anbrechen.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.58%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.02%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel