Jürg Zeltner, Leiter des UBS Wealth Management, gibt seinen Mitarbeitern klare Vorgaben. Unter anderem sollen die Kunden auf weniger Cash sitzen.

Jürg Zeltner hat sich in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» zu den Zukunftsplänen und Aussichten für das Wealth Management geäussert. Interessant ist in diesem Zusammenhang seine Einschätzung zur Job-Situation innerhalb der Grossbank.

Die Anzahl der Kundenberater werde auch im 2. Quartal noch rückgängig sein, womit zwangsläufig auch Kundengelder verloren gingen, sagte der UBS-Mann. Für die weitere Entwicklung gibt sich Zeltner jedoch optimistisch: «Ich gehe davon aus, dass wir im 2. Halbjahr steigende Beraterzahlen aufweisen werden. Unsere Anstrengungen, qualifizierte Kundenberater einzustellen, sind mehr und mehr erfolgreich.»

«Wir raffen nicht einfach Kundengelder zusammen»

Die Schuldenkrise in Europa werde das Vermögensverwaltungsgeschäft beeinträchtigen, sagte der Banker weiter. Ein jährlicher Vermögenszuwachs von 6 bis 8 Prozent, von dem man früher ausging, hält er daher für unwahrscheinlich.

Es sei essentiell weitere Abflüsse von Kundengeldern zu stoppen, betonte Zeltner weiter. «Aber zu diesem Zweck raffen wir nicht einfach Kundengelder zusammen, die einen ungenügenden Ertrag abwerfen. Es geht darum, aktiver mit den bestehenden Kunden zu arbeiten.»

Neu positionieren

Der Aufbau eines qualitativ hochwertigen Geschäfts werde jedoch längere Zeit in Anspruch nehmen. Die UBS wolle sich im Markt neu positionieren und Werte wie Kundenorientierung betonen.

Europäischen Markt strebe die UBS einen Ausbau der Geschäfte an, anderenfalls würde man sich Wachstumschancen verbauen, sagte Zeltner weiter. Europa aufzubauen, gehe aber länger als alle gedacht hätten. «Wer nicht bereit ist, Milliarden zu investieren, sollte das Geschäft bleiben lassen», so Zeltern im Klartext.

Weniger auf Cash sitzen

Zeltner hat für die Entwicklung seines Geschäfts ehrgeizige Ziele. Mit 12 Prozent mehr Kundenberatern soll der Ertrag mittelfristig um ein Viertel, der Vorsteuergewinn um fast 40 Prozent gesteigert werden. Der Ertrag soll unter anderem durch eine veränderte Asset Allocation gesteigert werden.

UBS-Berater sollen ihre Kunden dazu bringen, weniger auf Cash zu sitzen und dafür in attraktivere Produkte zu investieren. Drei bis fünf Basispunkte Marge sollen so erreicht werden.

Neue Einheit: Investment Product Services

Zur weiteren Steigerung der Profitabilität werde auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Divisionen gesetzt. Dafür wurde die Einheit Investment Product Services geschaffen, welche als «Vermittlerin» zwischen der Investmentbank, dem Asset Management und dem Wealth Management zum Einsatz kommt. Das neue Gefäss wurde der Privatbank zugeordnet.

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