Collardi selber hat zwar verschiedentlich bestritten, bei seinem Wachstumskurs auf Sorgfalt verzichtet zu haben. Gleichzeitig ist in dieser Hinsicht aber eine ganze Reihe von Fällen bekannt geworden, welche möglicherweise nur die Spitze des Eisberges darstellen. So nahm die Bank Kunden auf, die in die Korruptionsfälle um den Weltfussballverband FIFA sowie in die venezolanische Erdölgesellschaft PDVSA verwickelt sind.

Gesamtansicht für Kundenbeziehungen

Die Finma soll diesbezüglich auch ein Enforcement-Verfahren gegen die Bank führen. Sie soll Julius Bär 2016 regelrecht dazu verknurrt haben, ihre Kundenbeziehungen zu überprüfen.

Im vergangenen September hatte die Finma im Zusammenhang mit der Credit Suisse (CS) deutlich gemacht, was von einer Bank bezüglich Organisation und Risikomanagement im Bereich Vermögensverwaltung verlangt wird: eine automatisierte Gesamtansicht für jeweilige Kundenbeziehungen. Die CS – auch sie war von der Finma bezüglich Missachtung von Sorgfaltspflichten gerügt worden – muss ein entsprechendes Kontrollsystem bis Ende 2019 nachliefern.

Bald dreistelliger Betrag

Bei Julius Bär, so hört man intern, ist ein solches Kontrollsystem noch nicht implementiert. Die Finma hat sich bezüglich ihres Enforcement-Verfahrens auch noch nicht zu Julius Bär geäussert. Gut möglich, dass die Finma weitere Auflagen macht und sich die Kosten von «Atlas» in Richtung dreistelliger Millionenbetrag bewegen werden.

CEO Bernhard Hodler, der 2016 das Projekt initiert hatte, hofft jedoch auch auf einen positiven Effekt des Programmes. Der gewonnene Datenschatz solle dereinst nutzbar gemacht werden, um Kunden bessere Dienstleistungen bieten zu können. 

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