Die Übernahmespekulationen im Nachbarland haben nicht nur die Deutsche Bank erfasst, sondern auch deren Fondstochter DWS. Das bringt bekannte Namen ins Spiel.

Die wichtigsten Agenturen der Finanzbranche berichten Gegensätzliches. So will «Bloomberg» aus anonymer Quelle erfahren haben, dass sich der deutsche Finanzkonzern Allianz für DWS, die Fondstochter der Deutschen Bank, interessiert. «Reuters» hingegen zitierte ungenannte Stimmen, die sich sicher sind, dass es keine Gespräche in diese Richtung gibt.

So oder so stehen damit nun auch Spekulationen über die Zukunft der DWS im Raum. Dies, nachdem die Deutsche Bank und die Commerzbank, die beiden grössten privat gehaltenen Banken des Nachbarlandes, bestätigten, Verhandlungen über eine mögliche Fusion aufgenommen zu haben.

Die Deutsche Bank, die Tochter DWS und Allianz hielten sich gegenüber den neuen Gerüchten bedeckt.

UBS interessiert?

Dabei sind die Allianz und die Fondstochter Allianz Global Investors nicht die einzigen Namen, die in den letzten Tagen rund um die DWS ins Spiel gebracht wurden. Die deutsche Tageszeitung «Welt» nannte in diesem Zusammenhang diverse andere Unternehmen, die ihr Asset-Management-Geschäft stärken möchten: Das französische Fondshaus Amundi, die US-Bank Morgan Stanley – und die Schweizer UBS.

Deren Fondsgeschäft unter Ulrich Körner ist bekanntlich an Übernahmen interessiert. Die Sparte ringt wie zahlreiche Konkurrenten mit der kritischen Grösse im Asset Management und musste im letzten Quartal 2018 Geldabflüsse hinnehmen.

Chef ausgetauscht

Die vor einem Jahr teils an der Börse verkaufte DWS wird von Kommentatoren gerne als «Tafelsilber» der Deutschen Bank bezeichnet. Doch 2018 vermochte die Fondstochter nicht recht zu glänzen. Es flossen Kundengelder von mehr als 22 Milliarden Euro ab. Vergangenen Herbst wurde der Chef ausgetauscht.

Dennoch rechnen Analysten vor, dass die 4,3 Milliarden Euro, die der DWS-Anteil der Deutschen Bank an der Börse wert ist, bei einer Fusion zur «Deutsche Commerz» hoch willkommen wären. Denn der Zusammenschluss könnte die DWS-Mutter bis zu 8 Milliarden Euro an Restrukturierungsaufwand und Abschreibern kosten. Geld, an dem es der gebeutelten Deutschen Bank derzeit akut mangelt.

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