Worüber in den vergangenen Wochen heftig spekuliert wurde, ist nun Gewissheit: Die Deutsche Bank prüft «strategische Optionen» und bestätigt Verhandlungen mit der Commerzbank.

Mit Blick auf sich bietende Opportunitäten hat der Vorstand der Deutschen Bank beschlossen, strategische Optionen zu prüfen, gab das grösste deutsche Kreditinstitut am Sonntagnachmitag bekannt. «Diese Optionen wird der Vorstand daraufhin bewerten, ob sie Wachstum und Profitabilität der Bank stärken», heisst es in einer Mitteilung weiter und: «Es gibt keine Gewähr, dass es zu einer Transaktion kommt.»

Und diesem Zusammenhang bestätigt die Deutsche Bank, dass sie «Gespräche» mit der Commerzbank führt – und umgekehrt. Damit erhält eine heftig debattierte Kontroverse über einen allfälligen Schulterschluss der beiden deutschen Grossbanken neue Nahrung. Allerdings laufen die beiden Institut in der Konstellation Gefahr, zum Spielball der Politik zu werden. Insofern werden sie angehalten sein, möglichst rasch Klarheit in diese Gespräche zu bringen. 

Gerüchte seit Monaten

In einem Schreiben an die Mitarbeitenden sagte Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing am Sonntag unter anderem: «Seit Monaten gibt es Gerüchte über mögliche Zusammenschlüsse. Insofern ist es mir persönlich sehr wichtig, die Situation etwas einzuordnen. Wir müssen uns mit Gelegenheiten beschäftigen, wenn sie sich bieten.»

«Die Konsolidierung der Bankenbranche in Deutschland und Europa ist für uns ein wichtiges Thema, auch das habe ich immer wieder betont. Wir müssen prüfen, wie wir sie mitgestalten wollen. Unser Ziel ist und bleibt es, eine globale Bank mit einem starken Kapitalmarktgeschäft zu sein – basierend auf einer führenden Position in unserem Heimatmarkt Deutschland und Europa und mit einem weltweiten Netzwerk, wie es unsere Kunden von uns erwarten. Wichtig ist mir dabei: Wir werden ausschliesslich wirtschaftlich sinnvolle Optionen verfolgen, mit denen wir an unsere Fortschritte von 2018 anknüpfen können», so Sewing weiter.

CEO relativiert

Gleichzeitig warnte er aber auch vor überhöhten Erwarungen: «Zum jetzigen Zeitpunkt steht keineswegs fest, ob es überhaupt zu einer Transaktion kommen wird. Die Erfahrungen zeigen, dass es viele wirtschaftliche und technische Gründe geben kann, die einem solchen Schritt entgegenstehen können.»

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel