Die Disruption des Finanzsystems findet statt – an diesem Grundtenor hat sich an der Crypto Finance Conference in St. Moritz nichts geändert. Für vier Schweizer Banker hält diese Disruption jedoch sehr unterschiedliche Herausforderungen bereit.

Es war ein Panel, dem viele Teilnehmer an der Crypto Finance Conference (CFC) in St. Moritz mit hohen Erwartungen beiwohnten: «Die Herausforderungen für Banken in der Welt von Blockchain und Krypto». Das Thema ist virulent und die Teilnehmer waren alles Banker.

Mit Niklas Nikolajsen, dem Gründer von Bitcoin Suisse, war am Donnerstag zwar «nur» ein angehender Banker auf der Bühne – Bitcoin Suisse bewirbt sich um eine Vollbankenlizenz bei der Finma. Doch dies verstärkte die Heterogenität der Panel-Teilnehmer.

Einer hat die Transformation schon geschafft

Denn mit Stephan Zwahlen, dem CEO der über 90 Jahre alten Privatbank Maerki Baumann, war ein Vertreter jener Bankenmanager dabei, die ihr Institut durch eine Transformation führen müssen – um Überlebenschancen zu haben.

Eric Sarasin hat diese Transformation bereits geschafft. Der frühere stellvertretende CEO der Bank Sarasin ist heute Privatier, Fintech- und Krypto-Investor (und auch Mitorganisator der CFC).

Guido Bühler wiederum ist ein durch die UBS-Schule geschliffener Vollblutbanker, der nun mit Seba Crypto das Abenteuer wagt, eine Krypto-Bank aufzubauen. Und Nikolajsen ist der Pionier und Herausforderer, der zwar über die grösste Erfahrung im Bereich Crypto Financial Services verfügt, als Banker jedoch Novize ist.

Die grosse Herausforderung für die gesamte Banking- und Finanzindustrie ist, was unter dem Oberbegriff «Future of Finance» oder «Decentralised Finance» läuft. Dabei handelt es sich um auf der Blockchain-Technologie (möglichst Open Source) laufende Plattformen, über welche Finanztransaktionen wie Zahlungen, Kredite oder Devisentausch peer-to-peer funktionieren, also ohne eine Bank oder einen Finanzdienstleister als Vermittler.

Überraschend zeigte sich, dass wohl jeder einzelne der vier anwesenden Schweizer Banker die Herausforderung anders angehen muss.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.49%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.97%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.09%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.88%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.57%
pixel