Die zu Jürg Zeltners Quintet-Gruppe gehörende Privatbank Merck Finck geht durch turbulente Zeiten. Jetzt verliert sie noch den Chef – der Nachfolger ist ein in Deutschland bestens bekannter früherer UBS-Mitstreiter Zeltners.

Lange galt die Privatbank Merck Finck mit Gründungsjahr 1870 als Juwel der luxemburgischen KBL-Gruppe, die unter der Ägide von Ex-UBS-Banker Jürg Zeltner inzwischen als Quintet firmiert. Doch nach einem Millionenverlust im Jahr 2018 und einer Reorganisation in den letzten Monaten geht nun auch noch der CEO: Laut dem deutschen Traditionshaus räumt Matthias Schellenberg nach drei Jahren den Sessel – auf eigenen Wunsch, wie es hiess.

Prominenter Nachfolger in den Startlöchern

Laut einem Bericht des deutschen Branchenportals «Private Banking Magazin» steht ein prominenter Nachfolger in den Startlöchern. Es handelt sich um Thomas Rodermann, den ehemaligen Deutschland-Chef und CEO der UBS Europabank. Merck Finck wollte sich zum Bericht nicht äussern, will aber bis spätestens Ende Juni einen Nachfolger für Schellenberg präsentieren.

Wie finews.ch im Umfeld von Quintet recherchiert hat, trifft die Personalie Rodermann zu.

Damit beweist sich einmal mehr die Vorliebe des Quintet-Chefs Jürg Zeltner für Banker mit UBS-Stallgeruch. Erst vor Wochenfrist hat sich die Gruppe in Besitz der Herrscher von Katar drei weitere UBS-Banker geschnappt, wie finews.ch berichtete.

Machtkampf verloren

Mit dem Engagement Rodermanns gelingt Zeltner ein Coup. Der als zupackend geltende Deutsche leistete bei der Planung und dem Aufbau der UBS Europe wichtige Arbeit. Ebenfalls vollzog er den Turnaround im wichtigsten europäischen Markt der Bank – Deutschland. Den Markt in die Gewinnzone zu führen, blieb ihm allerdings versagt.

Vergangenen April warf Rodermann bei der grössten Schweizer Bank dann überraschend das Handtuch. Laut Medienberichten zog er dabei den Kürzeren in einem Machtstreit mit der amtierenden Europachefin der UBS-Vermögensverwaltung, Christine Novakovic.

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