Adriana Ospel, die Witwe von Marcel Ospel, will in den Bankrat der Schwyzer Kantonalbank – und zwar als Vertreterin der SVP. Das sorgt für Irritationen.

Die nächste Woche anstehende Bankrats-Wahl bei der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) ist pikant. Der ehemalige Bankratspräsident Kuno Kennel musste wegen eines Interessenkonfliktes letztes Jahr den Hut nehmen.

Zudem muss die SZKB neben dem Präsidenten drei weitere Bankräte ersetzen, die ordnungsgemäss ausscheiden.

Grosse Verantwortung

Nominiert sind Richard Föhn, ein Muotathaler Treuhandexperte, Claude Schmidt, ein früherer UBS- und Goldman-Sachs-Banker sowie Adriana Ospel, deren Ehemann und früherer UBS-Chef Marcel Ospel erst kürzlich verstorben ist. Deren Wahl am kommenden 24. Juni ist so gut wie sicher.

Dem «Höfner Volksblatt/March Anzeiger» vertraute sie bereits vor dem Wahltermin an, mit dem Posten würde sie eine grosse Verantwortung übernehmen – und zwar gegenüber den Mitarbeitenden, den Kunden sowie dem Kanton als Eigentümer.

Da der Kanton in den nächsten Jahren wohl weniger Steuern einnehmen werde, sei die Gewinnausschüttung der SZKB ein wesentlicher Posten im Budget. Ihre Aufgabe sei es, als Bankrätin «die Top-Bank» zu begleiten.

Kurz zuvor von FDP zur SVP gewechselt

Adriana Ospel musste sich aber auch kritische Fragen gefallen lassen: Bislang war die Witwe des bekanntesten Bankers der Schweiz für die FDP politisch aktiv gewesen. Ihr Wechsel in die SVP Schwyz erfolgte erst diesen Februar.

Chancen auf den SZKB-Bankrat hatte sich die 45-Jährige möglicherweise bereits vorher ausgerechnet. Der Übertritt in die SVP hat ihre Chancen jedoch erhöht. Denn die Wahl in den Bankrat sei erst nach dem Parteiübertritt aktuell geworden, so das «Volksblatt».

Adriana Ospel habe transparent, offen und direkt kommuniziert, sagten übereinstimmend die Präsidenten der SVP und der FDP Wollerau dem Blatt. Ihr Herz habe wohl immer eher für die SVP geschlagen.

Private-Equity-Firma verkauft

An ihren Qualifikationen zweifeln weder FDP noch SVP. Adriana Ospel ist promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, sie hat Banken- und unternehmerische Erfahrung, führt sie doch bereits seit 2001 die Private-Equity-Firma Adbodmer. Vergangenes Jahr verkaufte sie das Unternehmen an die Bellevue Gruppe, blieb aber mit ihrem Team an Bord.

SZKB-Präsident soll, wie berichtet, August Benz werden. Der Schwyzer ist bislang noch als stellvertretender CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung tätig, würde seinen Präsidenten-Job aber bereits am kommenden 1. Juli antreten.

Vorwürfe und Schuldzuweisungen

Benz, Ospel und die übrigen Bankräte müssen sich zunächst um den Phoenix-Scherbenhaufen kümmern. Das Aargauer Vorsorgewerk und die SZKB befinden sich in einem öffentlich ausgetragenen Rechtsstreit. Letzter Stand war, dass Phoenix eine Schadenersatzklage gegen die SZKB wegen eines Verlusts von 12 Millionen Franken prüft. Die Vorwürfe hat die SZBK bereits zurückgewiesen.

Kennel musste wegen eines Interessenkonfliktes zurücktreten. Die SZKB war an einer Investmentfirma des ehemaligen Phoenix-Chefs beteiligt gewesen und musste darauf einen Abschreiber von 10 Millionen Franken hinnehmen.

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