Eric Syz hat bei der Genfer Banken-Gruppe seine beiden Söhne in Stellung gebracht. Was er jetzt zur Nachfolge bei Syz sagt.

Das Jahr 2021 wird wohl noch nicht den Generationenwechsel bei Syz markieren. «Ich fühle mich ziemlich jung und kann diese Arbeit noch einige Jahre machen», sagte Eric Syz, Eigner und Präsident der gleichnamigen Genfer Banken-Gruppe, zur britischen Zeitung «Financial Times». 

Genauer wollte er sich gegenüber dem Leitblatt der Finanzbranche nicht festlegen – was wiederum als deutliches Signal an die Konkurrenz verstanden werden kann.

«Beide haben Leadership-Potenzial»

Dabei sind mittlerweile beide Söhne von Syz in der Firma zugange. Im Februar 2019 zog sich Syz aus der operativen Leitung der Gruppe zurück. Sohn Marc Syz (Bild unten) leitet inzwischen die auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierte Tochtergesellschaft Syz Capital, während dessen Bruder Nicolas Syz (Bild ganz unten) das Private-Banking-Geschäft verantwortet. Als CEO amtet der erfahrene Yvan Gaillard.

Gegenüber der «FT» sagte Vater Eric Syz nun über seine Söhne: «Sie könnten zur Überzeugung gelangen, dass sie das Unternehmen doch nicht führen wollen – ich finde, beide haben Leadership-Potenzial.» Jetzt müsse eben die Zeit zeigen, wie sich die Nachfolge ergebe, so der Gründer der Gruppe.

Marc 500

Spekulationen erhalten Nahrung

Klar ist, dass die Söhne kein einfaches Erbe antreten würden. 2018 musste die Finanzboutique reorganisiert werden, das Jahr 2019 schloss die Gruppe mit einem Verlust von 25 Millionen Franken und verkaufte im Februar 2020 das Retailfonds-Geschäft der Oyster-Linie ans Luxemburger Finanzinstitut IM Global Partner; fortan konzentriert sich Syz im Asset Management auf Privatmarkt-Investments sowie auf die bestehenden Anleihenfonds.

Mehr als einmal machten in den vergangenen Monaten deshalb Spekulationen über einen Verkauf der Gruppe mit ihren 27,4 Milliarden Franken Vermögen die Runde. Solche Mutmassungen erhielten letztes Jahr neue Nahrung, als die ähnlich aufgestellte Genfer Reyl-Gruppe an die italienischen Grossbank Intesa Sanpaolo ging und die Lausanner Privatbank Landolt & Cie von der französisch-deutschen Konkurrentin Oddo BHF übernommen wurde.

Noch im vergangenen Dezember ging dann die Genfer Pâris Bertrand an die Bank Rothschild in Zürich.

Nicolas

Verkauf als allerletzte Option

Kleinere Schweizer Privatbanken, analysierte finews.ch, seien zunehmend mit einem Ablaufdatum versehen. Von Eric Syz weiss man jedoch, dass für ihn ein Verkauf die allerletzte Option für das von ihm gegründete Unternehmen wäre. Und wie sich nun offenbart, macht der Patron auch keine Anstalten, sich ins «Stöckli» zurückzuziehen – nicht, solange er es «noch einige Jahre» machen kann.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.52%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.8%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.1%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel