Das US-Finanzinstitut J.P. Morgan bekommt auf einer Bewertungsplattform den Zorn der Anhänger von Tesla-Chef Elon Musk zu spüren. Wer sich mit einem Social-Media-Schwergwicht anlegt, hat selbst als Grossbank einen schweren Stand.

Tesla-Chef Elon Musk hat einmal mehr unter Beweis gestellt, wie gross seine Reichweite und sein Einfluss sind. Eine kurze Bemerkung in einem Interview genügte, um die Masse seiner Follower in Marsch zu setzen. Ziel diesmal war die US-Bank J.P. Morgan (JPM), die jüngst eine Klage gegen Tesla eingereicht hatte.

«Wenn JPM die Klage nicht zurückzieht, werde ich ihnen eine Ein-Stern-Bewertung auf Yelp geben», sagte der Tesla-Boss gegenüber dem «Wall Street Journal». «Das ist meine letzte Warnung!»

Bewertungsseite von J.P. Morgan offline gestellt

Das haben offenbar viele der Musk-Fans zum Anlass genommen, ebendies zu tun. Die Ein-Stern Bewertungen auf Yelp für die Bank schnellten in die Höhe, und es hagelte negative Kommentare, oft versehen mit dem Verweis auf den Streit zwischen der Bank und Tesla. Yelp nahm daraufhin die gesamte Bewertungsseite für J.P. Morgan offline, wie «Business Insider» berichtete.

Den Ärger des exzentrischen US-Unternehmers hat die Investmentbank mit einem Reichsstreit auf sich gezogen. J.P. Morgan hat Tesla auf 162 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt, da der Elektroautohersteller gegen einen Aktienoptionsvertrag verstossen haben soll.

Über Re-Privatisierung schwadroniert

Den Anlass für den Rechtsstreit hatte Musk 2018 mit seinen Tweets geliefert, in denen er über eine mögliche Re-Privatisierung von Tesla schwadroniert und erklärt hatte, dass er dafür bereits die Finanzierung gesichert habe.

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Im Rahmen eines Aktienoptionsvertrages von 2014 ist Tesla verpflichtet, der Bank Geld oder Aktien zu zahlen, wenn der Tesla-Kurs über einem bestimmten Wert liegt. Der Tweet von Musk hatte den Aktienkurs zeitweise deutlich gedrückt, woraufhin JPM eine Entschädigung eingefordert hatte.

Schon mehrmals aneinander geraten

Musk und J.P. Morgan-CEO Jamie Dimon (Bild oben) sind bereits mehrmals aneinander geraten. Die Bank hatte Tesla in der Gründungsphase ab 2010 bis zuletzt 2016 mit verschiedenen Finanzierungs-Deals unterstützt. Seitdem gibt Tesla Goldman Sachs, Bank of America oder Morgan Stanley den Vorzug, wie das «Wall Street Journal» weiter schreibt.

Ein Grund dabei sei sicherlich gewesen, dass sich die Privarkundensparte J.P. Morgan Chase lange bei der Finanzierung des Autokaufs für Tesla-Kunden zurückgehalten hatte. Die Werthaltigkeit und Langlebigkeit der Fahrzeuge und insbesondere der Batterien wurde von der Bank in Frage gestellt.

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