Die Schweizer Grossbank will laut Medienberichten die Führung der US-Rechtseinheit neu besetzen. Dort kam es infolge des Greensill-Debakels zu einem Abgang.

Die Credit Suisse (CS) sucht einen neuen Chef für ihre US-Rechtseinheit. Die Grossbank prüfe interne und externe Kandidaten und habe eine Personalberatungs-Firma beauftragt, bei der Suche nach Kandidaten zu helfen, berichtete die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) aus anonymer Quelle.

Bis zu seinem forcierten Rücktritt im vergangenen Dezember hatte Eric Varvel die Position besetzt. Der Bankmanager, der rund 30 Jahre für die Grossbank gearbeitet hatte, war unter anderem auch globaler Leiter des Fondsgeschäfts gewesen. In dieser Funktion hatte er sich für die Aufnahme der Greensill-Lieferketten-Fonds ins CS-Sortiment eingesetzt.

Geheimbericht mit Konsequenzen

In der Folge stand der Amerikaner mit in der Verantwortung für das Debakel vom März 2021, als die Fonds notfallmässig geschlossen werden mussten. Nach einer internen Untersuchung, deren Ergebnis die Bank weiterhin geheim hält, musste Varvel die Konsequenzen ziehen beim Institut.

Seit den ebenfalls im März 2021 erlittenen Milliardenverlusten mit der New Yorker Finanzfirm Archegos Capital ist der Ruf der CS wohl auch an der Wall Street arg ramponiert. Auf den neuen Chef der US-Rechtseinheit dürfte diesbezüglich einige Überzeugungsarbeit warten.

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