Fondschliessungen gelten als das drastischste Instrument im Werkzeugkasten der Asset Manager. Die Blackrock-Tochter iShares greift nun infolge des Ukraine-Kriegs zu diesem Mittel.

Der amerikanische Fondsriese Blackrock schliesst zwei börsengehandelte Indexfonds (ETF) aus den Angebot der ETF-Tochter iShares. Wie aus einer Mitteilung hervorging, handelt es sich dabei um die Indexfonds MSCI Eastern Europe Capped UCITS ETF IEER und MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF USD (Acc) CSRU. Bei beiden Fonds war bereits die Anteilschein-Ausgabe und -rücknahme ausgesetzt, wie es weiter hiess.

Handel schwer beeinträchtigt

Die Massnahme erfolgt in Zusammenhang mit russischen Wertschriften in den Fonds, die infolge der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs kaum noch regulär gehandelt werden können. Mit dem Vorgehen hofft Blackrock, den Wert des Portefeuilles zu schützen; die Fondsanteile sollen sobald möglich in geordneter Weise an die Kunden zurückgezahlt werden, versprach der weltgrösste Vermögensverwalter in der Mitteilung.

Wie stark die beiden Fonds gegenüber russischen Papieren exponiert sind, ging aus der Meldung nicht hervor.

Fondschliessungen sind das drastischste Instrument im Werkzeugkasten der Asset Manager und werden nur im äussersten Notfall angewandt, da Ärger mit Kunden praktisch vorprogrammiert ist – das hat sich etwa nach der Schliessung der Greensill-Fonds der Credit Suisse im März 2021 erneut gezeigt.

«Seitentaschen» als Ausweg

Viele Fondsfirmen haben den Wert russischer Positionen in den Portefeuilles auf Null abgeschrieben; das bietet jedoch Chance für Spekulanten, günstiger in Fondsanteile zu investieren und bei einer allfälligen Erholung maximal von einer Aufwertung der Russen-Papiere zu profitieren.

Dem will die Branche unbedingt einen Riegel schieben. Auf ein einheitliches Vorgehen hat man sich aber mit dem Regulator noch nicht geeignet. Auch in der Schweiz wird über so genannte «Side-pockets» für russische Wertschriften diskutiert, dank denen diese vom jeweiligen Fonds ausgeklammert werden und der Fonds selber weiter im Handel bleiben könnte.

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