Die Credit Suisse hat einen Rechtsstreit mit einer amerikanischen Pensionskasse über riskante Anlagen in einem Vergleich beigelegt. Streitpunkt waren Milliardenverluste durch den Zusammenbruch von Archegos und Greensill Capital.

Die Credit Suisse (CS) hat einen Vergleich in Höhe von 32,5 Millionen Dollar geschlossen. Damit legt sie eine Klage bei, worin die Schweizer Grossbank beschuldigt wird, ihre Aktionäre über die Qualität ihres Risikomanagements getäuscht zu haben, einschliesslich ihres Engagements bei hochriskanten Kunden wie Archegos Capital Management.

Wie die Nachrichtenagentur «Reuters» (Artikel kostenpflichtig) berichtete, wurde ein vorläufiger Vergleich über die vorgeschlagene Sammelklage beim US-Bezirksgericht in Manhattan eingereicht, der jetzt der Genehmigung durch einen Richter bedarf. «Wir freuen uns, diesen Zivilprozess beigelegt zu haben», hiess es seitens der Bank auf Anfrage von finews.ch

Zu riskante Anlagen

Der CS wurde vorgeworfen, eine Art russisches Roulette im Hochfinanzbereich zu spielen, indem sie Hedgefonds und andere erstklassige Kunden mit ihren Krediten riskante Wetten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar abschliessen liess. Zugleich hatte sich das Institut gemäss «Reuters» öffentlich verpflichtet, ihre Risikolimits, die Risikoüberwachung und das Kreditengagement zu steuern.

Der «Laissez-faire»-Ansatz der Credit Suisse führte zu Verlusten in Höhe von mindestens 5,5 Milliarden Dollar, unter anderem durch den Zusammenbruch von Archegos und des britischen Finanzunternehmens Greensill Capital. Den Gerichtsunterlagen zufolge verloren die Aktionäre Geld, da der Kurs der amerikanischen Depositary Shares der Credit Suisse fiel.

Erfreut über den Vergleich

Die Bank bestritt das Fehlverhalten und stimmte dem Vergleich zu. In einer Erklärung erklärte sie, sie sei erfreut über die Beilegung des Rechtsstreits. Für die Credit Suisse ist das Jahr 2022 ein Übergangsjahr, in dem sie ihre Risikobereitschaft reduziert und den Restrukturierungsexperten Ulrich Körner als CEO eingesetzt hat.

Ein Viertel für die Anwälte

Der Zusammenbruch von Archegos verursachte bei den Banken Verluste in Höhe von etwa 10 Milliarden Dollar und vernichtete den Wert von mehr als 100 Milliarden Dollar für die Aktionäre.

Der Vergleich vom Freitag gilt für ADR-Anleger vom 29. Oktober 2020 bis zum 31. März 2021. Hauptkläger ist der Sheet Metal Workers Pension Plan of Northern California. Ihre Anwälte planen, bis zu 27,5 Prozent der Vergleichssumme oder etwa 8,9 Millionen Dollar für Anwaltskosten zu verlangen.

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