Der Staatsfonds des Emirats Katar will seine Beteiligung an der Credit Suisse erhöhen. Damit werden die Aktionäre aus der Golfregion ihren Einfluss auf die zweitgrösste Schweizer Bank deutlich ausbauen.

Die Qatar Investment Authority (QIA) will gemäss einem Bericht der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) an der Aktienplatzierung der Credit Suisse (CS) teilnehmen. Der Investor, der derzeit rund 5 Prozent des Aktienkapitals der Bank hält, will so den Anteil an der Schweizer Grossbank aufstocken.

Die Saudi National Bank (SNB), deren grösster Aktionär der saudische Staatsfonds Public Investment Fund ist, hat sich bereit erklärt, 1,5 Milliarden Franken in die Credit Suisse zu investieren und damit einen Anteil von 9,9 Prozent zu übernehmen. Die SNB will aber nach eigenen Angaben die Schwelle von 10 Prozent nicht überschreiten, um Komplikationen mit der Schweizer Aufsichtsbehörde zu vermeiden.

Neuer Investor aus der Schweiz?

Neben der SNB und der QIA soll mit einer Schweizer Gruppe ein dritter Investor einsteigen. Dabei handle es sich nicht um eine konkurrierende Bank, wie die «Financial Times» schreibt.

Der grösste Investor der Credit Suisse, die US-Investmentgruppe Harris Associates, wird sich gemäss dem Bericht nicht an der Aktienplatzierung beteiligen. Harris dürfte aber im Rahmen der Bezugsrechtsemission weitere Aktien kaufen, wie die Zeitung unter Berufung auf mit dem Geschäft vertraute Personen berichtet.

Saudische Familie zieht mit

Die Olayan Group, eine Investmentgesellschaft im Besitz einer reichen saudischen Familie, werde sich voraussichtlich ebenfalls nicht an der Aktienplatzierung beteiligen, aber ihren Anteil von rund 5 Prozent an der Bank durch die Teilnahme an der Bezugsrechtsemission beibehalten.

Nach den beiden Kapitalerhöhungen kämen SNB, QIA und Olayan zusammen auf 20 bis zu 25 Prozent der CS-Aktien. Damit befänden bis zu einem Viertel der Titel im Besitz von Investoren aus dem Nahen Osten.

Demonstration der Stärke

Die CS will sich mit einem Bezugsrechtsangebot für bestehende Aktionäre und einer Platzierung von neuen Aktien bei Profianlegern insgesamt 4 Milliarden Franken beschaffen.

Die Grossbank agiert selber als globaler Koordinator des Bezugsrechtsangebots und hat die Konkurrenten Deutsche Bank, Morgan Stanley, RBC Capital Markets und die Société Générale als Konsortialführer hinzugezogen. Am Wochenende hat die CS 14 weitere Banken in das Syndikat aufgenommen. Dies sei eine Demonstration der Stärke, um den Markt zu beruhigen, sagte einer der an den Gesprächen beteiligten Banker.

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