Der kolportierte Stellenabbau beim amerikanischen Vorzeige-Institut Goldman Sachs kommt nun schneller als erwartet.

David Solomon wartete in der traditionellen Jahresend-Durchsage an die Mitarbeitenden mit «bad news» auf: Im kurz vor dem Jahreswechsel verschickten Schreiben erklärte der Chef der Wall-Street-Bank Goldman Sachs, dass der angekündigte Stellenabbau bereits in der ersten Januarhälfte beginnt.

Laut der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig), der das Memorandum zugespielt wurde, will sich das amerikanische Institut damit gegen widrige Trends im Jahr 2023 wappnen. Solomon hat etwa auf die Zinswende und die Konjunktur verwiesen.

Murren in den Rängen

Bereits im dritten Quartal 2022 hatte die mächtige Investmentbank kräftig Federn lassen müssen. Weil das Kerngeschäft harzt, sind die Erträge zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Vergangenen Dezember war deshalb bereits davon die Rede, dass Goldman Sachs rund 4’000 seiner weltweit 49’000 Angestellten entlassen könnte. Sinnigerweise hat Solomon seit seiner Antritt als CEO im Jahr 2018 das Personal um rund einen Drittel ausgebaut.

«Hire and fire» heisst nun scheinbar das Motto, und das kommt in den Rängen des Geldhauses offenbar nicht gut an; einem Bericht der amerikanischen Boulevard-Zeitung «New York Post» zufolge könnte deswegen gar der Stuhl des Bankchefs wackeln.

Schweizer Institute treten auf die Bremse

In der Schweiz sind führende Banken angesichts des schwierigen Umfelds ebenfalls auf die Kostenbremse getreten, wie finews.ch berichtete. Mit einem Stellenabbau macht derzeit vorab die Grossbank Credit Suisse (CS) von sich reden. Bis 2025 soll die Anzahl der Mitarbeitenden um insgesamt rund 9'000 auf noch 43'000 reduziert werden. Hierzulande geht man von fast 2’000 Arbeitsplätzen aus, die bis dahin wegfallen.

Rund 2’700 Stellen hat die zweitgrösste Bank des Landes bereits im Jahr 2022 aufgehoben.

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