Die Bahamas stehen derzeit wegen der Pleite der dort domizilierten Krypto-Börse FTX in den Schlagzeilen. Das macht das Timing einer Krypto-Allianz von zwei Unternehmen mit Schweizer Hintergrund pikant.
Taurus hat die auf den Bahamas domizilierte Privatbank Capital Union Bank (CUB) als Kundin gewonnen, wie einem Communiqué vom Mittwoch zu entnehmen war.
Wie die bekannte Genfer Spezialistin für die Verwahrung von digitalen Anlagen ankündigte, wird sie strategische Partnerin für das Krypto-Angebot des Instituts in der Karibik. CUB hat die Custody-Lösung von Taurus bereits integriert, wie es weiter hiess.
Es gibt Pioniere und Pioniere
Laut der Meldung sieht sich die Bank als örtliche Pionierin in Sachen Krypto. Das ist im Moment nicht unbedingt etwas, was man ins Schaufenster stellt. Dies, nachdem im vergangenen Dezember der ebenfalls als Pionier geltende Pleitier Sam Bankman-Fried auf den Inseln verhaftet und an die USA ausgeliefert wurde. Dort werfen ihm US-Staatsanwälte mutmasslichen Betrug und verschwörerische Handlungen vor in Zusammenhang mit der in Nassau domizilierten Krypto-Börse FTX.
Das Unternehmen hatte im vergangenen November überstürzt den Konkurs anmelden müssen und damit Schockwellen bis in die Schweiz geschickt.
Patrick Zbinden, CEO von CUB, lässt sich davon und dem gegenwärtigen «Krypto-Winter» mit eisigen Bedingungen für Token und Coins scheinbar nicht beirren. «Wir glauben, dass die Entwicklung digitaler Vermögenswerte voraussetzt, dass Banken als vertrauenswürdige Verwahrer für solche Vermögenswerte fungieren. Dies, indem sie die digitalen Schlüssel im Namen der Kunden verwahren und digitale Vermögenswerte in dieselbe Kontostruktur wie traditionelle Finanzinstrumente betreuen», liess er sich in der Mitteilung zitieren.
Ex-CEO von EFG International als Gründer
Dass der Name des Bankchefs nicht sehr karibisch klingt, kommt übrigens nicht von ungefähr. Die Namen der CUB-Führungsriege lesen sich wie ein Who’s who des Schweizer Finanzplatzes, mit besonders vielen Ehemaligen von EFG International. Präsidiert wird das Institut von Lawrence Howell, einem Gründungsmitglied von EFG International und bis ins Jahr 2011 CEO der Zürcher Privatbank. Zbinden wiederum amtete einst als Co-Chef des Fondsarms von EFG.
Im Verwaltungsrat sitzen ausserdem der Ex-EFG-Aufseher James Lee und Ludovic Chéchin-Laurans, ehemals Co-CEO bei der Zürcher Bank.
Verbindung zu Genfer Vermögensverwalter
Sie alle sind nun mit von der Partie bei der Bank in Nassau, die 2013 gegründet wurde und via Union Capital Group auch mit einem Vermögensverwalter in Genf verbunden ist, den Lake Geneva Investments Partners. Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist, erwirtschaftete CUB im Jahr 2021 mit rund 50 Mitarbeitenden einen Gewinn von 50 Millionen Dollar und verfügte über eine Bilanz von 1,56 Milliarden Dollar.
Mittlerweile ist die UCAP Gruppe fast so international wie EFG, mit Partnerfirmen in London, auf den Bermudas, in Miami, Taiwan, Hongkong, Singapur und im Emirat Dubai. Dank der Allianz mit Taurus soll nun auch noch die Position im «Crypto Space» ausgebaut werden.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.63%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.62%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.16%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.08%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.51%
