Die Genfer Privatbank Pictet schreibt mit etwas weniger verwaltetem Vermögen operativ mehr Gewinn. Ein langjähriger geschäftsführender Teilhaber scheidet aus.

Die Genfer Pictet-Gruppe steigerte den operativen Gewinn im Geschäftsjahr 2022 um ein Prozent auf 930 Millionen Franken. Gleichzeitig ging der Betriebsertrag um zwei Prozent auf 3,191 Milliarden Franken zurück, wie die Bank am Dienstag mitteilt.

Einen Rückgang musste die Privatbank bei den verwalteten oder verwahrten Vermögen hinnehmen. Sie betrugen per 31. Dezember 612 Milliarden Franken, gegenüber 698 Milliarden Franken vor Jahresfrist. Über das ganze Jahr hinweg konnte die Bank indessen Netto-Neugelder von 4 Milliarden Franken anziehen. Die Bank konnte also trotz schwierigem Anlageumfeld das operative Geschäft stabil halten.

Wegfall eines einmaligen Gewinnbeitrags

Doch auf Gruppenstufe schlägt ein Einbruch des Gewinns um 24 Prozent auf 768 Millionen Franken zu Buche. Im Ergebnis des Vorjahres fiel allerdings ein einmaliger ausserordentlicher Gewinn aus dem «Sale and Lease-Back»-Geschäft für das Genfer Hauptgebäude an.

Die regulatorischen Quoten für Liquidität und Kapital sind gemäss den Angaben weiterhin sehr solide. Die Mindestliquiditätsquote von 176 Prozent lag deutlich über den nach Basel III erforderlichen 100 Prozent. Mit einem regulatorischen Kapital von 3,39 Milliarden Franken lag die Gesamtkapitalquote von 27,4 Prozent deutlich über der von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) verlangten Quote von 12 Prozent.

Rücktritt eines Teilhabers

Nach über 12 Jahren als geschäftsführender Teilhaber und 22 Jahren bei der Gruppe entschloss sich Bertrand Demole, per Ende Juni sein Amt als Teilhaber niederzulegen. Wie es heisst, wird er als stellvertretender Präsident im Verwaltungsrat von Pictet Alternative Advisors Holding, dem Geschäftsbereich, dessen Entwicklung er 20 Jahre lang mitgesteuert hat, weiterhin tätig sein.

Die 1805 gegründete Privatbank, die auf 30 Finanzzentren weltweit präsent ist, besteht derzeit aus sieben Teilhabern; das Gremium kann aber zwischen sechs und neun Mitliedern schwanken. Mit der Bestimmung der Nachfolge kann sich die Bank deshalb Zeit lassen.

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