Sollten die Verhandlungen über die Zukunft der Credit Suisse an diesem Wochenende scheitern, droht der zweitgrössten Schweizer Bank ein Dauerbeschuss, der fatale Folgen hätte, wie Finanzexperte Beat Wittmann gegenüber finews.ch erklärt.

Sollten die Fusions-Verhandlungen an diesem Wochenende nicht erfolgreich verlaufen, so ist damit zu rechnen, dass die Credit Suisse (CS) unter Dauerbeschuss gerät.

Durch fallende Aktienkurse, steigende Preise für Credit Default Swaps (CDS), Kürzungen der Kreditlinien durch Gegenparteien, Abflüsse von Kundengeldern und internationale Aufsichtsbehörden in New York, London und Frankfurt, wie der frühere UBS- und CS-Banker Beat Wittmann (Bild unten) gegenüber finews.ch erklärt.

Jahrelanges Miss-Management

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Beat Wittmann, Porta Advisors (Bild: zvg)

Schlüsselelemente einer einfachen Finanztransaktion für Unternehmen müssten darin bestehen, wesentliche Teile der Investmentbank abzuwickeln und/oder zu verkaufen und die Fortführung des Geschäfts der Schweizer Bank zu sichern, sagte der heutige Gründer und CEO der Zürcher Finanz-Boutique Porta Advisors weiter.

Wittmann betont aber auch: «Der Untergang der CS ist durch jahrelanges Miss-Management und eine epische Vernichtung von Unternehmens- und Aktionärswert selbstverschuldet.»

Finma-Personal muss mehr verdienen

«Zu den weiteren Lehren, die wir daraus ziehen, gehören die Minimierung des Investmentbanking und höhere Kapitalanforderungen», so Wittmann weiter. Vor allem aber sieht er einen enormen Handlungsbedarf bei der Finma.

«Es geht um eine Interessenangleichung bei der Vergütung und vor allem darum, dass die strukturell unterdotierte Schweizer Aufsichtsbehörde in die Lage versetzt wird, ihre Aufgabe zu erfüllen, betont Wittmann.

 

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