Steht das nächste Comeback bei der Schweizer Grossbank UBS bevor? CEO Sergio Ermotti sondiert offfenbar das Interesse ehemaliger Vertrauter.

Anfang April holte die UBS Sergio Ermotti, den ehemaligen Präsidenten der Swiss Re, als Chief Executive Officer (CEO) zurück, um die Übernahme der Credit Suisse Group zu leiten. Nun führt Ermotti offenbar Gespräche mit einer Reihe hochkarätiger ehemaliger UBS-Banker, um deren Interesse an einer Rückkehr zum Schweizer Geldhaus auszuloten.

Dabei soll Ermotti auch mit einer UBS-Legende sprechen, die fast ihre gesamte berufliche Laufbahn bei der Grossbank bzw. einer Vorgängerbank verbracht hat. Wie das Online-Portal «AdvisorHub» unter Berufung auf informierte Quellen berichtet, könnte der 61-jährige Tom Naratil zur UBS zurückkehren.

Fast die gesamte Karriere bei der UBS verbracht

Insgesamt stand der Amerikaner gut vier Jahrzehnte in den Diensten der UBS. Dabei hatte er eine Reihe von Führungspositionen inne. Vor rund sechs Monaten trat der ehemalige Chef von UBS Americas und Co-Leiter der globalen Vermögensverwaltung jedoch zurück. Welche Rolle für den UBS-Veteranen nun zur Diskussion steht, ist unklar.

Ermotti könnte bei der massiven Integrationsaufgabe auf langjährige Verbündete mit Erfahrung im Investmentbanking und in der Finanzabteilung zurückgreifen, spekuliert die Gerüchteküche. Die Finanzchefin der UBS, Sarah Youngwood, ist erst seit weniger als einem Jahr im Amt, nachdem sie von Ralph Hamers eingestellt wurde, und der Chef der Investmentbank, Rob Karofsky, kommt eher aus dem Handelsgeschäft als aus dem Dealmaking. Ihre Positionen sind unsicher. Ein Sprecher der UBS lehnte eine Stellungnahme ab.

Erfahrung ist Trumpf

Der Abschied von der UBS fiel Naratil im vergangenen Oktober nicht leicht: «Es ist bittersüss», beschrieb er das Gefühl damals. Der Zeitpunkt zu gehen sei aber der richtige, wenn man dem Team und den Nachfolgern wirklich vertraue, zeigte er sich überzeugt.

Womöglich ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Comeback. Denn Naratil war in der ersten Amtszeit Ermottis ein enger Vertrauter des UBS-Chefs. Da die Übernahme der Credit Suisse eine Mammutaufgabe ist, kann Ermotti Verbündete, die ihn optimal unterstützen können, gut gebrauchen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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