Die meisten Mitglieder der Konzernleitung der Credit Suisse müssen sich mittelfristig einen neuen Job suchen. Bereits ab Ende Mai erhalten sie UBS-Managerinnen und -Manager zu Vorgesetzten.

Alle Geschäftsleitungsmitglieder der Credit Suisse (CS) und ständigen Gäste, die auch Leiterinnen und Leiter der Divisionen und Funktionen sind, werden nach Abschluss der Transaktion sowohl an das jeweilige Konzernleitungsmitglied von UBS als auch an den bisherigen CS-Chef Ulrich Körner berichten. Das vermeldete die UBS, welche die zweitgrösste Schweizer Bank in einer Rettungsaktion am vergangenen 19. März übernommen hat, am Dienstag.

Alle Optionen für die CS Schweiz offen

Mit diesem Vorgehen werde sichergestellt, dass die CS für die Aufrechterhaltung des regulären Geschäftsbetriebs verantwortlich bleibt und die Integration der jeweiligen Bereiche in die UBS im Lauf der Zeit ermöglicht wird, wie es weiter hiess. Wie finews.ch berichtete, werden die UBS und die CS bis auf Weiteres als separate Muttergesellschaften geführt.

Die UBS will zudem «alle Optionen» für das Schweizer Geschäft der CS prüfen und in den kommenden Monaten weiter darüber informieren. Spekuliert wird hier über einem möglichen Börsengang, welche der Eigentümerin UBS mindestens 10 Milliarden Franken in die Kassen spülen würde.

Für das bestehende Management der CS ist die Durchsage vom Dienstag aber eine bittere Enttäuschung. Für sämtliche Konzernbereiche, Funktionen und Regionen hat UBS-Chef Sergio Ermotti nun eigene Leute bedacht. Als einziger in die Konzernleitung der kombinierten Bank wird es CS-Chef Ulrich Körner schaffen. Aufgrund seines Alters wird der Veteran des Swiss Banking aber wohl nicht allzulange auf dem extra für ihn geschaffenen Posten verbleiben.

(Bild: CS)

Was macht André Helfenstein?

Seine Mitstreiter im CS-Management müssen sich mittelfristig anderweitig orientieren. Dies, obwohl ihnen zuvor teils gute Chancen für den Verbleib bei der neuen Megabank zugerechnet wurden. Insbesondere beim Chefjuristen Markus Diethelm und bei der operationellen Chefin (COO) Francesca McDonagh (Bild oben) überrascht das Fehlen einer «Anschlusslösung» bei der UBS.

Vermögensverwaltungs-Chef Francesco De Ferrari, Asien-Leiter Edwin Low und Finanzchef Dixit Joshi gehen ebenfalls leer aus. Noch unklar dürfte das Los von Schweiz-Chef André Helfenstein sein, da die UBS noch keinen Entscheid für die CS Schweiz gefällt hat.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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