Das Angebot zur Übernahme von GAM durch die britische Liontrust muss von der Übernahmekommission geprüft werden. Eine Investorengruppe kritisiert mehrere Bedingungen als unfair.

Der Widerstand gegen die Übernahme des Schweizer Vermögensverwalters GAM durch Liontrust wird grösser. GAM bestätigte am Mittwochabend, dass die Übernahmekommission der Schweizer Börse SIX über die Einsprache der Investorengruppe NewGAMe/Bruellan informiert habe.

Gemäss aktuellen Angaben hält die Aktionärsgruppe um Bruellan/Newgame, Rock Investment sowie Phoenix Insurance rund 8,4 Prozent an GAM. Die Gruppe erwartet, dass die Übernahmekommission diverse Bedingungen des Angebotes für ungültig erklärt.

Umstrittene Bedingung

Die Investorengruppe kritisiert vor allem die Verfügung der Übernahmekommission, wonach Liontrust das Angebot von einem erfolgreichen Ausstieg von GAM aus dem Fondsverwaltungsgeschäft in Luxemburg und der Schweiz abhängig machen kann.

Diese Bedingung mache das Angebot unfair gegenüber den GAM-Aktionären. Er begünstige die Bieterin und widerspreche den Grundsätzen des Schweizer Übernahmerechts.

Instabile Lage

GAM  kämpft seit Jahren mit den Folgen hausgemachter Fehler und war unter anderem in den Zusammenbruch der Supply-Chain-Finance-Gruppe Greensill Capital verwickelt.

Für 2022 wies das Unternehmen, das im Jahr 2009 von Julius Bär abgespalten wurde, einen Nettoverlust von 290 Millionen Franken aus, vor allem aufgrund der Wertminderung der Marke.

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