Der kürzlich zurückgetretene CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung, Jörg Gasser, kritisiert, dass in der ganzen Regulierung der Schweizer Banken übersehen wurde, dass ein systemrelevantes Finanzinstitut auch wegen «internen Versäumnissen» zugrunde gehen kann.

Der ehemalige Staatssekretär im Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD), Jörg Gasser, spricht sich für eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zum Credit-Suisse-Debakel aus.

«Ich finde es gut, dass man das aufarbeitet. Es geht jetzt darum, dass so etwas nicht mehr geschehen kann», sagte er in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» an diesem Wochenende.

«Das ist nicht meine Aufgabe»

Er rechnet nicht damit, selbst vorgeladen zu werden: «Ich hätte etwas falsch gemacht als Staatssekretär, wenn ich versucht hätte, direkt Einfluss zu nehmen auf das Management. Das ist nicht meine Aufgabe.»

Auch als Direktor der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) habe er sich nicht in operative Geschäfte der Bank eingemischt. Gasser rechnet damit, dass es bei einer möglichen PUK um die Regulierung «Too big to fail» gehen werde. «Ziel war es, eine globale Finanzkrise zu verhindern. Was damals übersehen wurde: dass eine systemrelevante Bank auch wegen internen Versäumnissen welcher Art auch immer zugrunde gehen kann.»

Gasser war von 2016 bis 2019 Staatssekretär des damaligen Bundesrates Ueli Maurer und bis Februar 2023 Chef der SBVg.

 

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