Trotz der jüngsten Preiskorrektur notiert Gold immer noch deutlich höher als zu Jahresbeginn. Die UBS-Strategen sehen das gelbe Edelmetall bis Ende Jahr auf einem Allzeithoch.

Die Schweizer Grossbank UBS empfiehlt Anlegern, jetzt Gold zu kaufen. Sie nennt drei Gründe, die für den Kauf des Edelmetalls sprechen. Laut den Spezialisten gibt es mehrere mittel- bis längerfristige Treiber für höhere Goldnotierungen.

Zudem prognostizieren die Analysten, dass der Goldpreis noch in diesem Jahr ein Allzeithoch erreichen könnte. Derzeit notiert die Feinunze im Bereich von 1975 Dollar und damit rund 4 Prozent unter dem bisherigen Jahreshoch. Gegenüber dem Jahresultimo 2022 notiert Gold in Dollar aber immer noch rund 8 Prozent höher.

Zur Absicherung

Die Edelmetall-Profis gehen davon aus, dass der Goldpreis bis Ende Jahr auf 2100 Dollar pro Unze und bis März 2024 auf 2200 Dollar steigen könnte. Die UBS behält deshalb ihr «Most-Preferred Rating» für Gold bei und ist überzeugt, dass das Edelmetall im Portfoliokontext eine Absicherung bleiben sollte.

Die Analyse habe gezeigt, dass ein mittlerer einstelliger Prozentanteil in einem ausgewogenen Dollar-Portfolio die risikobereinigten Renditen verbessert und die Rückschläge in den letzten Jahrzehnten verringert hätte.

Ukraine-Krieg führt zum Umdenken

Grund für den Optimismus der UBS-Strategen ist das Vertrauen in eine anhaltend robuste Nachfrage seitens der Zentralbanken. Die weltweiten Notenbanken verzeichneten 2022 Goldkäufe in Rekordhöhe. Es war das 13. Jahr in Folge mit Netto-Goldkäufen und die höchste jährliche Nachfrage seit 1950.

Dieser Trend der Zentralbankkäufe dürfte sich angesichts der gestiegenen geopolitischen Risiken und der hohen Inflation fortsetzen. Die Entscheidung der USA, die russischen Devisenreserven wegen des Krieges in der Ukraine einzufrieren, könnte das Verhalten der Zentralbanken sogar langfristig beeinflussen.

Dollar wird sich weiter abschwächen

Als zweiten Treiber nennt die UBS die allgemeine Dollarschwäche. Der Trend zu einem schwächeren Dollar sei offensichtlich, da die US-Notenbank nach einer Reihe von Zinserhöhungen eine Pause in ihrem aktuellen Straffungszyklus angedeutet habe. Andere wichtige Zentralbanken müssten jedoch noch mehr tun, um die Inflation zu bekämpfen.

Vor diesem Hintergrund rechnet die UBS in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit einer weiteren Schwächephase des Dollars. Gold habe sich in der Vergangenheit gut entwickelt, wenn der Dollar schwächer wurde.

Als dritten Grund nennen die Strategen die steigenden Rezessionsrisiken in den USA. Sie gehen davon aus, dass die Anleger im Falle einer Rezession in Gold als sicheren Hafen flüchten werden.