Die UBS will der Unsicherheit über den bevorstehenden Stellenabbau rasch begegnen und hat die Bedingungen des Sozialplans teils verbessert, wie finews.ch erfahren hat. Dass am Arbeitsmarkt Schweiz Jobs verloren gehen, daran gibt es allerdings keinen Zweifel.

Die UBS hat entschieden, die Leistungen der jeweiligen Sozialpläne der beiden Banken anzugleichen. Dies mit dem Ziel, alle Angestellten im Arbeitsmarkt Schweiz – unabhängig davon, ob sie bei UBS oder bei Credit Suisse (CS) angestellt sind – beim Stellenabbau gleich zu behandeln. Dies geht aus internen Schreiben hervor, von dem finews.ch Kenntnis hat.

Für die CS-Mitarbeitenden gilt das neue Angebot als Option zum bestehenden Sozialplan; die Regelungen sind bis hinauf zu den Managing Director im hohen Kader gültig und treten ab sofort in Kraft. Sie gelten für den gesamten «Arbeitsmarkt Schweiz» – also nicht nur für das Schweiz-Geschäft, sondern auch für die bei den Hauptquartieren beschäftigten Mitarbeitenden von globalen Sparten und Auslandsmärkten.

«Kein Präjudiz für den Heimmarkt»

Patrick Stolz, der Chef der Personalabteilung der UBS in der Schweiz, sagt auf Anfrage, die Bank habe die Leistungen der beiden bestehenden Sozialpläne nach dem «best-of-both»-Prinzip harmonisiert und zum Teil deutlich erhöht. Schon zuvor seien die Leistungen des UBS-Sozialplans insgesamt grosszügiger gewesen als jene bei der CS.

Mit der schnellen Einführung habe der Arbeitgeber Unsicherheiten begegnen wollen, die sich seit der Übernahme der CS in den Rängen allenfalls ergeben könnten; die UBS hat erklärt, bis ins Jahr 2027 rund 6 Milliarden Franken beim Personal einsparen zu wollen.

HR-Leiter Stolz sagt nun, dass die Übernahme der CS auch in der Schweiz aufgrund von Synergien zu Restrukturierungen führen könne. Der neue Sozialplan bedeute aber kein Präjudiz bezüglich der Optionen zum CS-Geschäft Schweiz, die derzeit noch evaluiert werden. Einen Entscheid zum Heimmarkt will die UBS zwischen Mitte August und Mitte September fällen.

Zuschlag bei der Weiterbildung

Tatsächlich nimmt die UBS für den neuen Sozialplan mehr Geld in die Hand. So wird für CS-Mitarbeitende, die jünger sind als 50 Jahre, die Frist für die Neuorientierung bei vollem Lohn von bisher sieben um einen bis fünf Monate erhöht. Alle Mitarbeitenden ab Alter 54 oder ab zehn Dienstjahren werden neu zwölf Monate Zeit zur Neuorientierung erhalten. Je nach Anzahl Dienstjahren beträgt die Sozialplan-Dauer mit Lohnfortzahlung damit neu zwischen acht und zwölf Monaten.

Alle Mitarbeitenden ab Alter 58 erhalten zusätzlich eine Abfindung, die sich nach der Funktion und den verbleibenden Dienstjahren berechnet und bei den tiefere Löhnen extra grosszügig ausgestaltet ist, wie es heisst. Weiter wird die Zulage für Aus- und Weiterbildung für alle auf maximal 12'000 Franken pro Person erhöht. Bisher wurden je nach Sozialplan und Alter zwischen 4'500 Franken und maximal 9'000 Franken gezahlt.

Team soll sich um Weiterbeschäftigung kümmern

Wie bisher würden alle von Restrukturierungen betroffenen Mitarbeitenden individuell von Beratern betreut und in der Stellensuche intern und extern unterstützt, hiess es weiter. Die UBS will bei der Integration der CS einen starken Fokus auf die Weiterbeschäftigung im Unternehmen legen und dazu eigens ein «Internal Mobility»-Team gründen. Stolz hält fest, dass es bei beiden Banken weiterhin offene Stellen gebe.

Ebenfalls wird der Bank zufolge Wert darauf gelegt, dass bei Abbaumassnahmen Alter, Pensum und Geschlecht gleichmässig berücksichtigt werden.

Mit internen Vertretern besprochen

Als Arbeitgeberin kann die UBS die Leistungen unilateral anpassen, wenn sie Erhöhungen vornimmt. Wie zu erfahren ist, sind die Leistungssteigerungen mit den Arbeitnehmervertretungen von UBS und CS besprochen und von letzteren begrüsst worden. Die externen Sozialpartner – Schweizerischer Bankpersonalverband (SBPV) und KV Schweiz - wurden ebenfalls vorgängig informiert. Der SBPV hat sich gegenüber den Folgen der CS-Übernahme wiederholt kritisch gezeigt.

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