In einer neuen Studie hat sich das Research der ZKB eingehender mit der Bewertung der UBS befasst. Die Integration der Credit Suisse und die notwendige Restrukturierung des Unternehmens sowie der Assets werde zu mindestens zwei Übergangsjahren führen. Doch am Ende werde das Licht die Schatten überwiegen.

Die Analysten der ZKB haben den offiziellen Abschluss der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS am 12. Juni zum Anlass genommen - bei allen Unwägbarkeiten, Risiken und offenen Fragen – die Bewertung der einzig verbleibenden Grossbank der Schweiz unter die Lupe zu nehmen.

Dabei haben sich die Experten mit drei grundlegenden Fragen beschäftigt: Wie hoch ist der bereinigte materielle Buchwert des kombinierten Konzerns? Wie hoch ist das überschüssige Kapital, das durch den Abbau von Risiken und die Reduktion der risikogewichteten Assets (RWA) generiert werden kann? Und schliesslich: Wie hoch ist die Ertragskraft der neuen UBS nach Abschluss der Integration?

«Die nächsten Jahre werden Übergangsjahre sein mit einem grossen Gewinnsprung aufgrund des Badwills 2023 und hoher verbleibender Restrukturierungskosten 2024», schreibt ZKB-Banken-Analyst Michael Klien.

Bereits Anpassungen enthalten

Bei ihrem Szenario geht die ZKB davon aus, dass in den Pro-Forma-Zahlen der kombinierten Gruppe bereits Anpassungen bei der Credit Suisse von 28 Milliarden Dollar enthalten sind. Die Schätzung für den materiellen Buchwert 2023 lautet demnach auf 28.75 Dollar je Aktie. In einem Negativszenario würde dieser Wert durch die Vorwegnahme potenzieller Kosten auf 20.20 Dollar sinken, was jedoch über dem aktuellen Aktienkursniveau liegt.

Die UBS werde in der Lage sein, innerhalb von zwei Jahren einen Grossteil der RWA im Volumen von rund 44 Milliarden Dollar abzubauen. Damit könnten mindestens 3 Milliarden Dollar an Kapital freigesetzt werden. Ausserdem wird davon ausgegangen, dass es bei der CS weitere Abflüsse von Kundengeldern im Volumen von 120 Milliarden Dollar geben wird, da sich Kunden aus verschiedenen Gründen neu orientieren werden.

«Günstig bewertet»

Laut der ZKB-Kalkulation dürfte die UBS damit im kommenden Jahr auf einen Return on Equity (ROE) von 7 Prozent kommen, der bis 2026 auf über 10 Prozent steigen könnte.

Mit einem Buchwert von 0,6 Prozent sei die Aktie «günstig bewertet» und die ZKB-Einschätzung für die UBS-Aktien lautet «Übergewichten».

Aktuell notieren UBS auf 17.40 Franken, ein Minus von 0,3 Prozent zum Freitagsschlusskurs.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.44%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.84%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.14%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel