EFG International will insbesondere in Asien weiter wachsen. Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS will VR-Mitglied Boris Collardi die Gelegenheit am Schopf packen.

EFG hat in Asien in diesem Jahr bisher rund 30 Mitarbeiter eingestellt, sagte Verwaltungsratsmitglied Boris Collardi in einem Interview mit «Bloomberg-TV». Und man werde weltweit weitere Mitarbeiter einstellen. 100 neue Vermögensverwalter sei eine «realistische Zahl».

Der Ausbau deckt sich mit der Expansionsstrategie von EFG, insbesondere im Grossraum China und Südostasien. «Wir stellen sehr aktiv ein», sagte Collardi. «Einige von ihnen werden von Credit Suisse und UBS kommen, aber nicht nur», so der frühere CEO von Julius Bär und Partner von Pictet weiter. «Es gab viel Bewegung im Markt, und viele Leute prüfen jetzt ihre Optionen».

Günstige Gelegenheit

EFG hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass man die Grossbankenfusion dazu nutzen wolle, in der Vermögensverwaltung Leute abzuwerben.

Collardi hatte sich nach seinem überraschenden Ausscheiden bei Pictet mit einem Anteil von 3,5 Prozent an EFG beteiligt und sitzt seit Jahresbeginn im Verwaltungsrat. Dabei richtet sich sein Augenmerk insbesondere auf Asien, wo er die Bank bei seinen Wachstumsplänen unterstützen soll.

Und auch die Kriegskasse von EFG für Zukäufe ist laut eigenem Bekunden gut gefüllt. Anfang Jahr hatte CEO Giorgio Pradelli betont, dass man über mehrere hundert Millionen Franken überschüssiges Kapital für Transaktionen verfüge. Als Schlüsselmärkte wurden dabei etwa Singapur, Hongkong, London und Europa gesehen.

Vor einer Marktbereinigung

Obwohl die Bank nach Deals Ausschau halte, liege im Moment aber nichts auf dem Tisch, sagte Collardi. Nach der Übernahme der CS durch die UBS seien alle Wettbewerber auf der Suche nach günstigen Gelegenheiten, weshalb er mit einer Marktkonsolidierung rechnet.

Das Schweizer Unternehmen verwaltet derzeit rund 30 Milliarden Schweizer Franken an Vermögenswerten in Asien und möchte diese im Rahmen einer Dreijahresstrategie auf 50 Milliarden Schweizer Franken erhöhen, so Collardi.

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