Die UBS will Medienberichten zufolge das Immobiliengeschäft der Credit Suisse in Brasilien verkaufen. Doch die Transaktion wäre nicht ohne Tücken.

Die UBS hat den Verkauf des Immobiliengeschäfts der Credit Suisse (CS) in Brasilien wieder aufgenommen. Dieser Schritt sei ein Versuch, das Brasiliengeschäft nach der Fusion der beiden Schweizer Grossbanken zu vereinfachen, heisst es in brasilianischen Medien.

Grosses Portfolio

Der Immobilienmanager der CS, der vom lokalen Investmentmanager CS Evolution getrennt operiert, verwaltet laut dem Medienbericht ein Vermögen von mehr als 10 Milliarden brasilianischen Real, was rund 2 Milliarden Dollar entspricht. Der Verkaufsprozess sei ursprünglich bereits Ende letzten Jahres eingeleitet worden, also noch vor der Notübernahme der CS durch die ehemalige Konkurrentin.

Nun werde der Prozess unter der Leitung der UBS wieder aufgenommen, die bereits Gespräche mit potenziellen Interessenten führe, wie das heimische «Brazil Journal» unter Berufung auf informierte Quellen berichtete. Dabei müsse sich die UBS überlegen, wie sie mit Käufern umgehe, die direkte Konkurrenten in der Vermögensverwaltung seien. Dies, weil der Käufer unweigerlich Zugang zu ihrem Privatkundenstamm haben werde.

Kleiner Käuferkreis

Es gebe nur ein halbes Dutzend Unternehmen, die eine solche Transaktion durchführen könnten, darunter Finanzinstitute wie die auch in der Schweiz bekannte BTG Pactual und Patria Investimentos. Das Online-Portal bringt unter anderem auch das Finanzhaus J. Safra ins Spiel, für das der ehemalige Brasilien-Chef der CS, José Olympio Pereira, inzwischen arbeitet. Dieser sei mit dem Immobiliengeschäft gut vertraut, heisst es.

Die Transaktion sei aber nicht Teil eines umfassenderen Verkaufs von Vermögenswerten der UBS in Brasilien. Es handle sich lediglich um einen einmaligen Verkauf, da der Bereich nicht zum Kerngeschäft gehöre. Die UBS wolle sich weiterhin auf ihre wichtigste Ertragsquelle, die Vermögensverwaltung, konzentrieren.

Wichtigster Einzelmarkt

Durch die Integration der CS ist die UBS zu einem der grössten Vermögensverwalter in Lateinamerika geworden. Brasilien ist der wichtigste Einzelmarkt in diesem Wirtschaftsraum. Dort war die CS im Private Banking allerdings stärker vertreten als die UBS. Im Geschäft mit vermögenden Brasilianern hatte aber auch die UBS schon vor der Zwangsehe mit der Konkurrentin Wachstumsambitionen angemeldet, wie finews.ch berichtete.

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