Die Behörden in Singapur weisen Spekulationen zurück, dass die Ermittlungen zu einem riesigen Geldwäscherei-Skandal von China angestossen worden sind. Im Fall sind schon die Namen von Schweizer Banken gefallen.

Der gewaltige Geldwäschereiskandal in Singapur ist zum Politikum avanciert. Dies, da in dem Zusammenhang gebürtigen Chinesen Straftaten vorgeworfen werden. finews.ch und das Schwesterportal finews.asia haben bereits über die Ermittlungen im südostasiatischen Stadtstaat berichtet.

Die Untersuchungen, sagte nun Singapurs Innen- und Justizminister Kasiviswanathan Shanmugam (Bild unten) in einem Interview mit der chinesischen Zeitung «Lianhe Zaobao», seien wegen verdächtiger Transaktionen eingeleitet worden – und nicht etwa auf Ersuchen der chinesischen Regierung. Die Beteuerungen des Ministers hat seither auch die englischsprachige Zeitung «Straits Times» aufgenommen.

Auch Schweizer Banken involviert

Die Polizei in Singapur hatte am vergangenen 16. August insgesamt zehn ausländische Personen verhaftet, die aus China stammen, aber mittlerweile andere Staatsbürgerschaften besitzen. Sie werden der Geldwäscherei und anderer Verstösse verdächtigt.

Insgesamt haben die Behörden Vermögenswerte in Höhe von 1,8 Milliarden Singapur-Dollar (umgerechnet rund 1,3 Milliarden Dollar) beschlagnahmt.

Laut den bisherigen Informationen sollen dabei Transaktion über Konten bei den Schweizer Banken Julius Bär und Credit Suisse, aber auch bei ausländischen Instituten RHB Bank, UOB, Bank of Singapore, CIMB, Citi, DBS und Deutsche Bank gelaufen sein.

Hoher Besuch

Nur wenige Tage vor Bekanntwerden des Skandals, am 10. August, hatte der chinesische Aussenminister Wang Yi das Land besucht. Das hatte zu Spekulationen über einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen geführt.

«Wir haben die Ermittlungen aufgenommen, weil wir Grund zu der Annahme hatten, dass diese Personen in Singapur Straftaten begangen haben. Wir haben die Ermittlungen nicht auf Ersuchen eines ausländischen Landes oder einer Partei oder aufgrund von Druck von aussen eingeleitet», sagte Shanmugam in dem Interview.

(Bild: Parliarment Singapore)

Seit Monaten am Fall

Shanmugam zufolge ist es nicht möglich, solch komplexe Untersuchung innerhalb weniger Tage oder Wochen durchzuführen. Er verwies darauf, dass man bereits seit Monaten an dem Fall arbeite.

Der Innenminister betonte die Unabhängigkeit der singapurischen Justiz. «Nur weil ein Land sagt, wir sollten diese und jene verhaften, heisst das nicht, dass wir das tun», erklärte er weiter.

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