Unter neuer Eignerschaft und Führung unternimmt GAM den Turnaround. Die frisch ernannten Chefs müssen nun dringend den Vermögensabfluss beim Asset Manager stoppen, der sich im dritten Quartal fortgesetzt hat.

Anlässlich des Zwischenberichts zum dritten Quartal hat die krisengeschüttelte Schweizer Fondsfirma GAM am Donnerstag erste Schritte im Turnaround angekündigt. Nach dem Rückzug der Offerte des britischen Asset Managers Liontrust Ende vergangenen August hat eine Investorenallianz um den französischen Milliardär Xavier Niel das Kommando übernommen und den Verwaltungsrat wie auch Teile der Geschäftsleitung neu besetzt.

Wie es am Donnerstag weiter hiess, wir das NewGAMe-Konsortium nach dem Abschluss des Teilübernahme-Angebots fast 30 Prozent der Aktien von GAM kontrollieren. Derweil hat die Fondsfirma eine Vereinbarung über eine Finanzierunsglinie von 100 Millionen Franken mit der Allianz geschlossen, welche die langfristige finanzielle Stabilität des Unternehmens sichern soll. Dem Fondshaus drohte zuletzt ein Liquidiätsengpass.

Substanz schwindet

Allerdings verliert GAM weiterhin an Substanz. Die verwalteten Vermögen sanken von 68 Milliarden Ende vergangenen Juni auf 64,9 Milliarden Franken Ende September. Wie sich zeigt, haben Kunden weitere Gelder zurückgezogen – im Investmentmanagement mit den eigenen Fonds flossen so 1,7 Milliarden Franken ab. Dies, obwohl rund 82 Prozent der in GAM-Fonds verwalteten Vermögen in den letzten drei Jahren ihre Benchmarks übertroffen haben.

Das Drittfonds-Geschäft Fund Management Services, das an die Konkurrentin Carne verkauft wird, erlitt seinerseits Rückzüge von rund 700 Millionen Franken.

Neu bestellte Führung

Gegen diesen Trend muss sich die neue Führung zwingend stemmen, wenn GAM überleben soll. Die Konzernleitung besteht nun aus CEO Elmar Zumbühl, Rossen Djounov als globaler Vertriebschef, Martin Jufer als operationeller Leiter (COO) und Schweiz-Chef, David Kemp als Legal- und Compliance-Leiter sowie Chef der Grossbritannien-Niederlassung, Richard McNamara als Finanzchef (CFO) und neuerdings auch Albert Saporta als globaler Verantwortlicher für Investments & Products.

Die Konzernleitung werde sich darauf konzentrieren, die bestehende Kernstrategie von GAM weiter voranzutreiben und neue Chancen zu suchen, unter anderem mit Vertriebspartnerschaften, im Wealth Management und im Bereich spezialisierter Anlagestrategien wie alternative Anlagen, hiess es.

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