Die UBS war im dritten Quartal die Grossbank mit der geringsten Kosteneffizienz in Europa, wie eine neue Studie zeigt. Die Integration der Credit Suisse, mit der die Grossbank grosse Hoffnungen verknüpft, hat sie nun vorerst hinter die Konkurrenz zurückfallen lassen.

Keine andere europäische Grossbank wies im dritten Quartal 2023 eine geringere Kosteneffizienz auf als die UBS. Zu diesem Schluss kommt das US-Researchhaus S&P Global Market Intelligence in einer neuen Analyse.

Demnach verzeichnete die UBS im dritten Quartal eine Cost-Income-Ratio (CIR) von 99,56 Prozent. Dies entspricht einem Anstieg von 10,61 Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal. Im Jahresvergleich verschlechterte sich diese Kennzahl bei der UBS gar um 25,12 Prozentpunkte.

Die Schweizer Grossbank rapportierte im dritten Jahresviertel einen den Aktionären zurechenbaren Reinverlust von 785 Millionen Dollar, gegenüber einem Reingewinn von 1,73 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Die operativen Ausgaben stiegen um 91 Prozent auf 11,64 Milliarden Dollar, was vorab auf die laufende Integration der Credit Suisse (CS) zurückzuführen ist.

Höchster Quartalsanstieg

Gemäss S&P musste die UBS unter den untersuchten Banken den grössten Quartalsanstieg des Kosten-Ertrags-Verhältnisses hinnehmen, gefolgt von der italienischen Intesa Sanpaolo mit einem Anstieg von 7,57 Prozentpunkten.

Die 40 untersuchten europäischen Banken konnten mehrheitlich ihre Kosteneffizienz im Vergleich zum Vorquartal verbessern. Bei insgesamt 16 Banken verschlechterte sich die Effizienz, darunter vier der fünf untersuchten britischen Banken.

Der Median-Wert für die Cost-Income-Ratio betrug 46,55 Prozent und fiel damit leicht besser aus als im zweiten Jahresviertel. Die Analyse umfasst europäische Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 100 Milliarden Euro per Ende September 2023

Deutsche Bank verbessert sich

Den zweiten Platz im S&P-Ranking belegt Deutschlands grösstes Kreditinstitut. Die Deutsche Bank verzeichnete im Berichtsquartal eine CIR von 72,41 Prozent. Das Geldhaus, das im zweiten Quartal noch die am wenigsten kosteneffiziente Bank war, verbesserte die Kennzahl laut S&P um 3,22 Prozentpunkte, obwohl der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn im dritten Quartal um 8 Prozent auf 2,95 Milliarden Euro zurückging.

Die französischen Banken Société Générale und Groupe BPCE belegten mit einer CIR von 70,45 Prozent respektive 69,90 Prozent die Plätze drei und vier.

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