Privatinvestoren beurteilen die Kompetenz der Banken in der nachhaltigen Anlageberatung sehr unterschiedlich. Darüber hinaus ist die Einführung einer Verpflichtung der nachhaltigen Anlageberatung umstritten. Zum diesem Schluss kommt eine neue Studie.

Privatanleger sind sehr reserviert, wenn die Nachhaltigkeitsexpertise der Banken thematisiert wird, findet eine neue Studie der Hochschule Luzern (HSLU). Hierzu wurden 456 Privatinvestoren in der Deutschschweiz befragt.

Die Kompetenz der Banken im Bereich der nachhaltigen Anlagen wird unterschiedlich eingeschätzt. Nur 15 Prozent der Privatanleger bewerten diese als «sehr kompetent» und 34 Prozent als «eher kompetent». 29 Prozent dagegen sind «neutral» gegenüber der Kompetenz eingestellt und 16 Prozent machten keine Angaben.

Insgesamt ist die Einschätzung der Kompetenz der Banken reserviert, insbesondere im Vergleich mit der Einschätzung der Kompetenz in der klassischen Anlageberatung, so die Studie weiter (siehe Grafik unten).

Verpflichtung ist umstritten

Die Studienteilnehmenden sind unterschiedlich positioniert, wenn die Verpflichtung der nachhaltigen Anlageberatung thematisiert wird. 61 Prozent der befragten Anleger empfindet dies als «sehr oder eher sinnvoll», währenddem 19 Prozent dies kritisch beurteilt und 20 Prozent sind neutral eingestellt. Dies wird insbesondere unterschiedlich bewertet im Vergleich mit der Regulierung der Risikoabklärung (siehe Grafik unten).

Darüber hinaus sind Frauen überzeugter, dass eine nachhaltige Anlageberatung vorgeschrieben werden sollte. Ebenfalls Privatanleger mit einem Vermögen bis 100-Tausend Franken und Personen der Altersgruppe 60-Plus empfinden dies so. Im Vergleich dazu sind Männer eher skeptisch eingestellt, genauso wie Personen der Altersgruppen 30 bis 39 und 50 bis 59 Jahren und Selbstentscheider in der Vermögensanlage, so die Studie weiter.

Frauen legen mehr Wert auf nachhaltige Anlageberatung

Trotz reservierter Einschätzungen der Kompetenz und kontroverser Meinungen zu der Verpflichtung der Banken, haben Privatanleger generell ein hohes Eingeninteresse an einer nachhaltigen Anlageberatung. 

Insbesondere Frauen würden das nachhaltige Investieren überdurchschnittlich wichtig finden. Darüber hinaus bewerten Privatanleger in den Altersgruppen von 60 bis 69 und 20 bis 29 Jahren, sowie auch Beratungs- und Vermögensverwaltungskunden die nachhaltige Anlageberatung als sehr wichtig. Jedoch ist die eigene eingeschätzte Expertise der Investoren eher tief. Denn nur 16 Prozent schätzen ihre Expertise als «eher gross» bis «sehr gross» ein, wie der Studie zu entnehmen ist.

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